Ein Leisetreter unter den Geräuschvollen

31.08.2000
Leise Computer sind gerade im Büro stark gefragt. Lärmende Lüfter und ratternde Festplatten stören die Konzentration der Mitarbeiter. Deshalb stellt ComputerPartner einen absoluten Flüster-PC als neuen Referenzrechner vor.

Eines gleich vorneweg: Wer auf einen wirklich leisen PC Wert legt, muss schon bei der Auswahl der Komponenten genau nachdenken. Dazu ein paar Vorüberlegungen: Im PC produzieren nur wenige Komponenten Lärm. Dazu gehören Lüfter, Festplatten und CD-ROM-Laufwerke. Der größte Lüfter sitzt immer im Netzteil, das in der Regel zusammen mit dem Gehäuse geliefert wird. Deshalb sollte man hier auf Qualität achten.

Für unseren Referenz-PC haben wir das "Pro S Style"-Gehäuse der Firma S&P-EDV gewählt. Es besitzt ein Netzteil mit temperaturgeregeltem Lüfter, die Seiten- und Bodenwände sind mit Schall schluckendem Isoliermaterial ausgekleidet. Für die Integration der Komponenten lässt sich das Seitenblech abnehmen (Shuttle-Prinzip), wodurch das Motherboard sehr einfach zu installieren ist.

Die Komponenten

Als Massenspeicher arbeitet in unserem Referenz-PC eine 20,4 GB große flüssigkeitsgelagerte Fujitsu-Festplatte: die "MPF3204AT". Diese Platte ist extrem leise. Man muss sein Ohr schon dicht an das Laufwerk halten, um überhaupt zu hören, dass sie arbeitet.

Das Motherboard stammt von Fujitsu Siemens. Es handelt sich um das Modell "D1184-A" mit dem Solano-815-Chipsatz von Intel. Das Board besitzt eine integrierte Grafikkarte (der 815-Chipsatz übernimmt die Grafikausgabe), integrierten Sound (AD 1881A) sowie einen LAN-Anschluss. Alle Einstellungen lassen sich über das Bios vornehmen. Das D1184-A ist mit einem PGA-370-Sockel ausgestattet und kann einen Celeron- oder einen Pentium-III-Prozessor aufnehmen. Es unterstützt CPUs bis zu 1 GHz. Der FSB kann zwischen 66, 100 und 133 MHz umgeschaltet werden.

Da alle Funktionen auf dem Board vorhanden sind, ist es für den Einsatz in einem Office-PC geeignet. Wir haben ihm einen Pentium III mit 800 MHz spendiert, so dass der PC auch bei größeren Rechenvorgängen nicht schlapp macht.

Ein extrem wichtiger Punkt für einen leisen Computer ist der CPU-Lüfter. Hier am falschen Ende zu sparen, würde alles über den Haufen werfen. In unserem Referenz-PC ist ein aktiver Kühlkörper für PIII-Prozessoren im FCPGA-Format von der Elektronik Kühlsysteme Leutkirch GmbH eingebaut. Der Kühlkörper ist mit einem Papst-Lüfter bestückt und sehr leise.

Den größten Krach machen in der Regel CD-ROM-Laufwerke. Sie klingen wegen der hohen Drehzahlen meist wie Staubsauger. Langsam drehende Exemplare, zum Beispiel 24x-Laufwerke, sind aber nicht mehr im Handel. Deshalb haben wir uns für das Kennwood-Gerät "72x True-X" entschieden. Dieses arbeitet so leise wie ein 24x-Laufwerk, liefert aber die Daten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 72x. Das dürfte auch den verwöhntesten Ansprüchen genügen.

Integration der Einzelteile

Ein großes Lob gebührt dem Gehäusehersteller. Dank der herausnehmbaren Seitenwand ließ sich das Motherboard problemlos installieren. Einzig die selbst schneidenden Schrauben mussten unter relativ großem Kraftaufwand in das Blech gedreht werden. Anschließend wurde der Prozessor eingesteckt und mit dem Kühlkörper versehen. Als Speicher arbeiten 128 MB SDRAM von Memory Card. Das ist für die meisten Office-Anwendungen völlig ausreichend.

Die notwendigen Abschirmbleche vor den 5,25-Zoll-Schächten sind mit Federklemmen befestigt. Ein leichter Druck genügt, um sie zu entfernen. Man kann sie also auch wieder einsetzen. Das ist bei vielen Billig-Gehäusen, bei denen die Abschirmbleche geschweißt sind, nicht möglich.

Nach dem Zusammenbau aller Einzelteile wurde der Rechner eingeschaltet. Zum Glück besitzt das Motherboard eine LED-Lampe zur Anzeige der Stromversorgung. Sonst würde man nicht glauben, dass der PC überhaupt läuft — so leise sind die integrierten Komponenten. Das Bios des Motherboards übernimmt sofort die Kontrolle und blendet das Auswahlmenü ein. Zur Sicherheit sind in diesem Moment nur die niedrigsten Einstellungen für den Prozessor aktiv. Mit wenigen Tastenklicks ist die Konfiguration erledigt. Nach dem Aufspielen von Windows 98 und der Treiber ist der Rechner betriebsbereit.

Fazit

Alles in allem lohnt sich der Einsatz hochwertiger Komponenten, wenn man einen wirklich leisen Rechner haben will. Unser Referenz-PC besticht durch fast geräuschloses Arbeiten. Selbst beim Formatieren der Festplatte kann man nur mit Mühe die Kopfbewegungen der Festplatte hören. Der Lüfter auf dem Prozessor arbeitet quasi lautlos, der Netzteillüfter ist nur zu hören, wenn man den Kopf dicht an das Gehäuse hält.

Das Motherboard enthält alle Komponenten für einen Office-PC, einschließlich LAN, so dass der etwas höhere Preis gerechtfertigt ist. Die fünf PCI-Anschlüsse und ein AGP-Port sind für künftige Erweiterungen noch frei. Unter Office-Anwendungen ist die Grafikausgabe recht flott. Will man den PC zum Spielen verwenden, wird jedoch noch eine zusätzliche Grafikkarte notwendig. (jh)

www.ekl-gmbh.de

www.fujitsu.de

www.fujitsu-siemens.de

www.intel.de

www.kenwoodtech.com

www.memory-card-technology. com

www.sp-usa.com

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