Eine Frage der Etikette

17.10.2002
Etiketten werden immer gebraucht, sei es zur Archivierung der Video-Sammlung, zur Auszeichnung von Waren oder einfach nur als Adressaufkleber. Die Firma Esselte-Leitz verkauft einen Label-Printer, der selbstklebende Etiketten von der Rolle bedruckt. Das soll einfacher und effizienter sein, als Etiketten mit einem Standarddrucker zu fertigen. ComputerPartner hat die Probe aufs Exempel gemacht und das Gerät einmal genau unter die Lupe genommen.

Etiketten am Computer zu erstellen ist eine praktische Angelegenheit. Einmal layoutet, können beliebig viele Labels ausgedruckt werden. Die Etiketten sehen professionell aus und erlauben schnell und einfach eine ordentliche Beschriftung. Für Tintenstrahler wie auch für Laserdrucker gibt es spezielle Bögen mit selbstklebenden Etiketten. Damit lassen sich professionell gestaltete Etiketten am Computer fertigen und ausdrucken. Leider haben diese Label-Bögen einen Nachteil: Laut Gebrauchsanweisung können sie nur einmal durch einen Laserdrucker geschickt werden, da sich sonst einzelne Etiketten ablösen und das Innenleben des Druckers beschädigen. Wer öfter selbstklebende Adressaufkleber benötigt, scheut dann auch das Einlegen eines Bogens mit Selbstklebeetiketten in den Printer und das richtige Positionieren der Ad-resse - sie wird dann lieber von Hand auf den Umschlag geschrieben. Beide Verfahren sind unprofessionell und zeitraubend.

Aus diesen Gründen hat die Firma Dymo einen anderen Weg beschritten: Sie konzipierte einen Spezialdrucker, der Etiketten von der Rolle verarbeitet.

Der Printer arbeitet nach dem Thermodruckverfahren, das zusätzliche Tinte überflüssig macht. Die Tinte befindet sich innerhalb des Spezialpapiers auf den Rollen. Durch kurzfristige Erhitzung des Papiers wird die Tinte dann sichtbar.

Auspacken und anschließen

In dem Karton befinden sich der Drucker, eine Rolle Etikettenpapier, eine CD mit der erforderlichen Software, etliche Kabel und kleine Faltblätter mit den Installationsanweisungen in mehreren Sprachen. Im Druckerschacht steckt ein Schutzpapier, das den empfindlichen Druckkopf schützt. Nach Verbinden des Druckers mit dem Rechner über das beiliegende USB-Kabel und dem Anschluss an das Stromnetz wird der Printer sofort vom Betriebssystem erkannt. Der Anwender wird aufgefordert, die Installations-CD einzulegen. Die Treiber werden nun automatisch auf die Festplatte geschrieben. Danach muss nur noch die mitgelieferte Betriebssoftware ins-talliert werden, und der Drucker ist einsatzbereit.

Jetzt kann die Rolle mit den Etiketten eingelegt werden. Ein Druck auf die Vorschubtaste an der Frontseite des Druckers genügt, um das Schutzpapier auswerfen zu lassen. Die Rolle mit dem Thermopapier ist lichtempfindlich und deshalb in schwarzer Folie verpackt. Die Rolle mit den Etiketten wird auf die Rollenhalterung geschoben und festgedrückt. Wichtig beim Einlegen: Die Etiketten müssen linksbündig anliegen. Leichtes Einschieben in den Schlitz des Druckkopfes genügt, und der automatische Vorschub wird aktiviert. Leider zog der Printer beim ersten Versuch die Labels zu weit ein - er blieb in der Mitte des nächsten Etiketts stehen. Erst ein Blick ins Handbuch half weiter. Dort steht: "Vor dem Einlegen schneiden Sie das erste Etikett ungefähr mittig durch und fädeln es dann in den Aufnahmeschlitz." Das funktionierte dann auch auf Anhieb.

Vor dem ersten Bedrucken des Labels muss das richtige Format eingestellt werden. Die Bezeichnungen der einzelnen Formate werden in einem Fenster zwar angezeigt, leider aber nicht auf der Rolle. Zum Glück sind die Maßangaben hinter den Bezeichnungen angegeben. Mit einem Lineal kann man dann schnell das entsprechende Format ermitteln und einstellen.

Haltbarkeit und Sonderfunktionen

Da es sich bei dem Gerät um einen Thermodrucker handelt, ist es um die Langzeitbeständigkeit der bedruckten Etiketten schlecht bestellt. Das Unternehmen selbst attestiert den bedruckten Labels eine Haltbarkeit von etwa drei Monaten, je nach Aufbewahrungsort Bei direkter Sonnenbestrahlung bleicht die Druckfarbe recht schnell aus. Im Dunkeln dagegen bleibt sie jahrelang bestehen. Aber für eine dauerhafte Beschriftung wurde das Gerät auch nicht konzipiert. Und dass ein Adressaufkleber mehr als drei Monate unterwegs ist, dürfte eher die Ausnahme sein.

Die Software des Label-Printers klinkt sich in alle Office-Anwendungen ein. In der Menüleiste am oberen Bildschirmrand erscheint dann ein Icon. Ein Klick darauf genügt, und die Software wird aufgerufen. So kann beispielsweise die Sekretärin, die gerade einen Brief verfasst hat, den Briefkopf mit wenigen Mausklicken in das Adressfeld kopieren. Ohne langwieriges Hantieren mit Klebefolien ist der Adressaufkleber in wenigen Sekunden ausgedruckt und kann auf den Umschlag geklebt werden.

Mit Stampit, der Frankiersoftware der Deutschen Post, wird der Dymo Label Writer zur Frankiermaschine. Das spart die Anschaffung eines teueren Gerätes.

<b>Kurzgefasst</b>

Der Dymo Label Writer 330 Turbo ist ein solides Gerät, das in kleinen und mittleren Betrieben sowohl als Etikettendrucker als auch als Frankiermaschine gute Leistungen erbringen kann. Die Bedienung ist kinderleicht, auch die Installation bereitete keine Probleme. Wenn man sich allerdings genau an die Bedienungsanleitung hält, verschenkt man immer einen Aufkleber beim Einlegen der Etikettenrollen. Besser ist es, den Feststellhebel zu lösen und das Papier von Hand zu justieren. Zum Archivieren ist das Gerät - bedingt durch die Thermodruck-Technologie - allerdings nicht geeignet. Aber alles in allem hat sich der Label Writer die Note 2 verdient.

Anbieter:

Esselte-Leitz

Siemensstraße 64

70469 Stuttgart

Telefon: 0711 8103-722

Preis:

Preis je nach Ausstattung:

199 bis 299 Euro

Wertung:

Gerät: 2

Lieferumfang: 1

Handbuch 2

Ease-of-Use: 2

Händler-Support: 3

CP-Tipp: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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