"Eine Frage des gesunden Menschenverstandes"

15.03.2001
Um Kosten zu sparen und größere Schlagkraft im Markt zu erlangen, werden die Druckerspezialisten Genicom und Compuprint zu einer Organisation zusammengelegt. Für den Handel soll sich nicht viel ändern, beide Distributionskanäle bleiben erhalten.

Unter dem Dach der neugegründeten CPG International GmbH wurden jetzt zwei Druckerunternehmen der Finmek Gruppe zu einer Organisation zusammengeschlossen. Genicom von Genicom International und Compuprint SpA sollen dadurch in den Genuss von "Einsparungen im administrativen Bereich" und "Synergieeffekten" kommen.

"Die Konsolidierung schafft ein neues Unternehmen, das die Chance hat, eine bedeutende Rolle im weltweiten Druckermarkt zu spielen", erklärt Henry Tröger, neuer Geschäftsführer der CPG International in Deutschland. Die Kontinuität für Anwender sei gegeben, die beiden Labels würden bestehen bleiben. Ebenso die weltweiten Vertriebsstrukturen, die künftig für beide Marken genutzt werden sollen.

Wachstummöglichkeiten entscheidend verbessern

"Diese Entscheidung ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes", sagt Carlo Fulchir, CEO von Finmek. "Durch die Konsolidierung haben wir die laufenden Kosten gesenkt und unsere Wachstumsmöglichkeiten im Markt für professionelle Drucklösungen entscheidend verbessert", glaubt er. Von der einheitlichen Organisation mit Hauptsitz in Brüssel verspricht man sich eine Kostensenkung bei Verwaltung und Support. Die Synergie-Effekte werden vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing, Logistik und Rechnungswesen erwartet. Auch bei Verbrauchsmaterialien, Herstellung, Finanzen und IT-Infrastruktur sollen Ressourcen gemeinsam genutzt werden. "Unser Produktportfolio und das von Genicom ergänzen sich sehr gut", so Markus Geier, Business-Manager von Compuprint in Deutschland.

Irritationen im Markt erwartet Henry Tröger nicht: "Für unsere Kunden wird sich durch die Umfirmierung ja nichts ändern." Händler und Kunden könnten nur profitieren: "Durch die neue Konstellation bietet sich uns die Möglichkeit, mit den Marken ein größeres Gewicht im Markt zu gewinnen."

Zur strategischen Ausrichtung der CPG International, die den deutschsprachigen Raum und Osteuropa bedient, erläutert der Manager: "Da sich die Produktpaletten der beiden Marken sehr gut ergänzen, können wir in den beiden durch System-Umgebungen definierten Hauptmärkten - die IBM-Welt und das Digital- beziehungsweise Compaq-Umfeld - genauer auf individuelle Kundenanforderungen eingehen. Das gilt natürlich auch für vertikale Marktsegmente wie beispielsweise Logistik und Großhandel." Henry Tröger bringt zehn Jahre Erfahrung aus Vertrieb und Marketing mit. Der 40-jährige Ingenieur war vor allem in der IT-, Prepress- und Druckbranche tätig. Die letzten drei Jahre arbeitete er als Verkaufsleiter für den Bereich Prepress bei MAN Roland. Der bisherige Geschäftsführer von Genicom, Jürgen Fischer, ist jetzt Geschäftsführer der GN Nordkom GmbH.

www.compuprint.de

www.genicom.de

ComputerPartner-Meinung:

Eine gemeinsame Organisation ist bei diesen Unternehmen sinnvoll und unproblematisch: Die Hersteller kommen sich bei den Produkten und damit im Vertrieb nicht in die Quere, dafür zieht man in puncto Unternehmensphilosophie schon lange an einem Strang, somit dürften Synergieeffekte tatsächlich gegeben sein. Und um Kostenreduzierung kommt heute - insbesondere im Druckermarkt - kaum noch einer herum. (mf)

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