Eine gut durchdachte Lösung

12.07.2000
Gehäuse für Server gibt es wie Sand am Meer. Einige Versionen bestehen in der Regel nur aus einem Stahlrahmen mit Seitenblechen. Signum Data Electronics hat jetzt ein Server-Gehäuse auf den Markt gebracht, das mit einigen pfiffigen Details aufwartet.

An ein Gehäuse für Server werden hohe Anforderungen gestellt. Einmal soll es Schutz vor mechanischen Beschädigungen der elektronischen Komponenten bieten. Dann sollen alle Komponenten zwecks Kühlung von einem Luftstrom "umspült" werden. Und schließlich muss das Gehäuse die elektromagnetische Störstrahlung abschirmen. Diese Anforderungen erfüllen fast alle Gehäuse. Da die "Blechkisten" sich äußerlich kaum voneinander unterscheiden, fällt die Kaufentscheidung meist nur über den Preis.

Dabei übersieht die Einkaufsabteilung jedoch gerne ein wichtiges Feature: Ein Gehäuse sollte nämlich auch bedienerfreundlich sein. Muss sich der Techniker im Servicefall erst durch einige Abschirmbleche hindurch kämpfen und dazu noch etliche Schrauben lösen, dann wird die Ausfallzeit unnötig verlängert. Und welches Unternehmen kann sich den Ausfall eines Servers über längere Zeit erlauben?

SID Future Case

Das Unternehmen Signum Data Electronics hat nun mit dem SID Future Case ein Server-Gehäuse auf den Markt gebracht, das alle Anforderungen erfüllen und zudem noch servicefreundlich sein soll. Das Gehäuse besteht komplett aus Edelstahl mit einem Kunststoff-Anteil von weniger als 0,5 Prozent. Dadurch lässt es sich später auch günstig entsorgen.

Auf den ersten Blick sieht das Gehäuse aus wie jedes andere auch. Die Feinheiten zeigen sich erst auf den zweiten Blick. Die Frontplatte beispielsweise ist mit Gasdruckstoßdämpfern ausgestattet. Sie erlauben ein erschütterungsfreies Öffnen und Schließen. Dieses kleine Feature verhindert beispielsweise einen Festplatten-Crash. Weiterhin sorgt eine umlaufende Leitgummischiene innen am Rahmen für EMV-gerechte Abschirmung.

Ein kleines Display hinter der Frontplatte zeigt auf einen Blick die wichtigsten internen Parameter des Servers an. Dazu gehören die Überwachung der Innentemperatur, der Lüfter und der Netzteile. Der dazugehörige Controller erlaubt gleichzeitig auch die Weitergabe dieser Parameter an alle gängigen Betriebssysteme.

Alle Einheiten im Gehäuse können durch wenige Handgriffe ohne Einsatz von Werkzeug ausgetauscht werden. Selbst das Motherboard sitzt auf einem Spezialträger, der nur mit einer Schraube am Gehäuse befestigt ist. Im Fehlerfall kann ein Techniker mit einem Ersatz-Motherboard auf einem zweiten Spezialträger ein fehlerhaftes System innerhalb weniger Minuten wieder zum Laufen bringen.

Ein besonderes Highlight des Fu-ture Case sind die Hochleistungs-SCSI-Rundkabel. Welcher Techniker hat sich nicht schon über die unflexiblen und Sicht versperrenden Flachbandkabel geärgert? Außerdem behindern Flachbandkabel den Luftstrom und können schlimmstenfalls sogar zum Ausfall des Servers wegen Überhitzung führen.

Auch über die Kabelführung innerhalb des Gehäuses hat sich Signum Data Gedanken gemacht: Alle Kabel liegen in separaten Kabelschächten. Da ist es nur selbstverständlich, dass das Unternehmen vorkonfektionierte Kabelbäume gleich mitliefert.

Stromversorgung und Lüftung

Maximal drei redundante Netzteile lassen sich in den Future Case einsetzen. Von Haus aus ist das Gehäuse mit Netzteilen ausgestattet, die jeweils 450 Watt liefern können. Die eingesetzten Netzteile haben eine automatische Eingangsspannungsanpassung (100 bis 240 Volt) und können Netzfrequenzen von 43 bis 67 Hertz verkraften. Deswegen ist das Gehäuse weltweit einsetzbar und es ist auch für Motherboards mit erhöhter Stromaufnahme brauchbar, zum Beispiel für vierfach-Xeon-Prozessorboards mit 550 MHz Taktfrequenz. In dem Gehäuse arbeiten drei Hot-Plug-fähige Papstlüfter, die für einen Luftdurchsatz von 340 Kubikmeter pro Stunde sorgen.

Zukunftsorientiert

Ein wichtiger Punkt darf nicht vergessen werden. Heutige Prozessoren haben nur eine Lebenszeit von wenigen Monaten. Danach ist die Nachfolgegeneration schon auf dem Markt. Das SID Future Case kann "mitwachsen". Das Gehäuse ist bereits für zukünftige Motherboards und Festplatten vorbereitet.

Die Skalierbarkeit einer Lösung spielt heute mehr denn je eine bedeutende Rolle. Dank des modularen Aufbaus lassen sich Einzelkomponenten austauschen - das Gehäuse bleibt. Das SID Future Case kostet mit einem Netzteil, Floppy und CD-ROM-Laufwerk, voll verkabelt einschließlich Überwachungs-Controller 5.442 Mark HEK. Dafür gibt Signum Data aber auch eine dreijährige Garantie auf Gehäuse, Lüfter und Netzteil. (jh)

www.signum-data.de

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