Tipps zum Krisenmanagement

Eine Krise ist keine Katastrophe



Dierk Rommel arbeitet als Business- und Führungskräftecoach vorrangig für Dienstleistungsunternehmen - wie (Markt-)Forschungseinrichtungen, Planungsbüros, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Consulting-Unternehmen. Außerdem unterstützt er als Karriereberater und -coach Fach- und Führungskräfte beim Entwickeln und Realisieren neuer beruflicher Perspektiven.

1963 in Stuttgart geboren, wohnt Rommel seit 2001 in Hamburg, Dabei bewahrte er sich jedoch seine schwäbisch-badischen Wurzeln. Er ist Liebhaber guter Küche und Wein, tanzt Tango Argentino, joggt gern im Grünen und mag Jazz leidenschaftlich.

Auch ungewöhnliche Lösungen erörtern

Sind die möglichen Lösungen auf dem Tisch, gilt es diese zu bewerten - und zwar ausgehend von der Frage: Was hilft uns in der gegenwärtigen Situation am besten weiter? Auch hier ist oft eine externe Moderation hilfreich. Denn häufig werden bestimmte Lösungsansätze selbst in Krisensitzungen nicht ernsthaft erörtert - weil Anwesende dazu ihr Verhalten ändern oder auf gewisse Privilegien verzichten müssten. Wenn sich keiner traut, so etwas vorzuschlagen, kann ein Externer eine Steilvorlage geben. Zum Beispiel, indem er fragt: "Unter welchen Voraussetzungen könnte diese Lösung doch realisiert werden?" Dann folgen plötzlich auch Aussagen wie: "Wenn die Entscheidungsbefugnisse des Vertriebs erweitert würden." Oder: "Wenn die Vorgabe xy nicht mehr gelten würde."

Erst wenn die möglichen Lösungswege hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und ihrer Vor- und Nachteile bewertet sind, können sich die Beteiligten einigen: Wir ergreifen folgende Maßnahmen.... Zugleich sollten sie vereinbaren: Wer macht was bis wann? Wann überprüfen wir, ob die Maßnahmen die gewünschte Wirkung zeigen? Und: Woran messen wir dies? Denn nur so können sie rechtzeitig gegensteuern, falls die Maßnahmen nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

Für die Zukunft lernen

Erst wenn die Krise behoben ist, sollten die Verantwortlichen sich nochmals zusammensetzen, um die Fragen zu erörtern, die ihnen am Anfang so auf der Seele brannten: Wie kam es zu der Krise? Und: Warum haben wir sie nicht früher erkannt? Denn jetzt können sie diese Fragen viel entspannter angehen - weil der Handlungsdruck nicht mehr so hoch ist. Deshalb gibt es auch weniger Schuldzuweisungen und persönliche Verletzungen.

Außerdem sollte bei einem solchen Treffen besprochen werden, was sich beim Bewältigen der Krise bewährt hat und was nicht. So können aus den gemeinsamen Erfahrungen die nötigen Schlüsse gezogen und die erforderlichen (strukturellen) Veränderungen abgeleitet werden, damit das Unternehmen nicht mehr in ähnliche Krisen schlittert. (OE)

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