Eine Million Beschwerden

31.03.2006

Bei der Spam-Beschwerdestelle des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBZ) ist am 2. März 2006 die einmillionste gemeldete Spam eingegangen, seit das Projekt im Juli 2005 gestartet worden war.

Der VZBZ, der die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vertritt, hatte die vom Bundesverbraucherministerium unterstützte Beschwerdestelle im vergangenen Jahr eingeführt. Unter beschwerdestelle@spam.vzbv.de können Verbraucher nach wie vor dem Verband per E-Mail unerwünscht eingetroffene Spams übermitteln.

Das erklärte Ziel hieß damals "Spammer abschrecken". Der VZBZ hatte versprochen, bei ausreichender Beweislage juristisch gegen Spam-Versender und deren Auftraggeber vorzugehen.

Dieses scheint nun angesichts des nach wie vor gewaltigen Spam-Anteils in Deutschland von schätzungsweise 70 Prozent verfehlt. Einzige Hoffnung: Der VZBZ will die eingegangenen Spams als Druckmittel gegenüber dem Bundesverbraucherministerium nutzen, damit dieses erneut die Initiative zu einem Anti-Spam-Gesetz ergreift. Ein solcher Gesetzesentwurf war wegen der Neuwahlen im vergangenen Jahr fallen gelassen worden.

Nach Angaben des VZBZ stellt der Versand von Spam in Deutschland bislang nicht einmal eine Ordnungswidrigkeit dar, und auch das betrügerische Phishing werde oftmals noch nicht als Straftat angesehen. Alexander Roth

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