Eine neue Einnahmequelle: Zubehör für S-ATA-Platten

06.03.2003
Die ersten Festplatten mit Serial-ATA-Schnittstelle sind auf dem Markt. Um diese Geräte auch nutzen zu können, prescht Zubehörhersteller Lindy vor und bietet eine Produktpalette rund um Serial ATA an.

Serial ATA - oder kurz: S-ATA - setzt die Performance der IDE-Schnittstelle um fast 50 Prozent nach oben. S-ATA-Speicherplatten finden in IDE-Systemen heute allerdings noch keinen Anschluss. Außerdem ist neben dem S-ATA-Daten-Anschluss auch der Stromversorgungsstecker völlig anders gestaltet. Der Mannheimer Zubehörspezialist Lindy wittert eine neue Einnahmequelle: Mittels PCI-Serial-ATA-Steckkarte, Serial-ATA-Datenkabel und kleinem Stromadapterkabel sowie einem Mini-Festplatten-Adapter für "alte" IDE-Festplatte will er den Umstieg auf die neue S-ATA-Schnittstelle forcieren.

Die Arbeitsweise von Serial-ATA

Die Serial-ATA-PCI-Steckkarte bietet zwei Serial-ATA-Ports nach aktuellem S-ATA-1.0-Standard. Sie liefert Datentransferraten von bis zu 1,5 Gigabit pro Sekunde. Im Vergleich zu herkömmlichen ATA/133-Schnittstellen, die mit maximal 133 Megabyte pro Sekunde (1,04 Gbit/s) arbeiten, beträgt der nominale Leistungszuwachs somit fast 50 Prozent. Für den Datentransfer zwischen Festplatte und Host-Adapter verwendet Serial-ATA eine neue Art der Kommunikation: Ähnlich wie bei USB und Firewire basiert der Datenfluss bei S-ATA auf einer seriellen Übertragung, während es sich bei IDE und dem bisherigen Parallel-ATA um eine parallele Kommunikation handelt. Bei paralleler Kommunikation werden zwar immer gleichzeitig acht Bits "auf die Reise geschickt". Nachteil: Für jedes Bit ist eine Extra-Leitung notwendig. Deshalb besitzen normale IDE-Kabel 80 einzelne Leitungen, davon dienen 40 zur Abschirmung, acht für den Datentransfer, und der Rest sind Steuerleitungen. Außerdem muss erst für alle acht Bits geprüft werden, ob die Daten korrekt übermittelt wurden. Bei serieller Kommunikation hingegen werden die Bits nacheinander in Reihe transferiert. Für die Datenkommunikation werden deshalb nur wenige Leistungen benötigt, einschließlich Steuerleitungen sind es insgesamt nur sieben Adern. Demgegenüber ist ein höhere Aufwand bei der Hardware zu betreiben. Doch dank heutiger Hochgeschwindigkeits-UARTs (Universal Asynchronic Receiver/Transmitter) ist dies kein großes Problem mehr.

Softwarekompatibilität zu Standard-ATA

Das S-ATA-1.0-Protokoll ist zu bisherigen IDE/ATA-Anschlüssen kompatibel, so dass kein besonderer Mainboard-Chipsatz oder Mainboard-Bios benötigt wird. Die Verbindung zwischen Karte und S-ATA-Festplatte besteht aus einem schlanken roten S-ATA-Kabel, das vom kühlenden Luftstrom im Rechnergehäuse besser umströmt wird als die bisherigen IDE/ATA-Kabel. Es ist in den Längen 50, 70 und 100 Zentimeter verfügbar. Und für diejenigen, die eine herkömmliche IDE-Festplatte an die S-ATA-PCI-Karte anschließen wollen, bietet Lindy einen kleinen, intelligenten Adapter mit Wandlerelektronik an. Dieser wird auf die 40-polige Anschlussleiste der IDE-Festplatte aufgesteckt, wandelt das IDE- in ein S-ATA-Signal um und bietet so allen IDE-Platten einen adäquaten Anschluss. Dabei ist er kaum höher als die 3,5-Zoll-Festplatte selbst, sodass er keine weiteren Einbauplätze blockiert.

Die S-ATA-Kabel sind für rund fünf bis zehn Euro und die PCIS-ATA-Steckkarte für etwa 50 Euro ab sofort verfügbar. Die Adapter-Platine für ältere Festplatten wird ab der Cebit 2003 ebenfalls für ungefähr 50 Euro erhältlich sein.

www.lindy.de

ComputerPartner-Meinung

Die Umstellung auf Serial-ATA bietet für den Handel den Vorteil, endlich wieder Zubehör für eine neue Produktgruppe verkaufen zu können. Jeder, der die Vorteile von Serial-ATA nutzen will, ist gezwungen, auch die entsprechenden Kabel und Adapter zu kaufen. (jh)

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