Eine Soundmaschine, die auch Profis aufhorchen lässt

21.03.2002
Ein echter Spiele-Freak wird in seinem PC auf realitätsnahen 3D-Sound kaum verzichten wollen. Wer zusätzliche Audiofunktionen wie Soundrecording benötigt, muss seinen PC schon mit einer hochwertigen Soundkarte ausrüsten. ComputerPartner hat sich ein Modell von Terratec näher angeschaut.

Das Soundsystem "DMX 6fire 24/96" der Terratec Electronic GmbH besteht im Wesentlichen aus zwei Komponenten: der eigentlichen PCI-Soundkarte und dem 5,25-zölligen Frontmodul "DX6F". Sie werden durch ein bei-liegendes Multipin-Flachbandkabel verbunden. Außerdem befinden sich im Lieferumfang ein CD-ROM-Digital-Audio-Verbindungskabel, zwei Adapterstecker, eine 6,3-Millimeter-Stereoklinke auf 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse, die CD-ROM mit Software und Treibern sowie ein deutschsprachiges, ausreichend bebildertes Handbuch. Dieses begleitet auch den unerfahrenen Benutzer auf klare und lockere Weise durch die Installation von Hardware und Software und gibt meistens verständliche Anleitungen zum Gebrauch des Soundsystems.

Der User benötigt einen freien PCI-Slot für die Karte sowie einen ungenutzten 5,25-Zoll-Platz an der Frontseite seines PCs. Vor dem Einstecken der Karte sollte er den Stecker des Multipin-Kabels bereits mit der Karte verbinden. Anschließend führt er das Kabel durch die Blendenöffnung nach außen und steckt es in das Frontmodul. Es hat genau die richtige Länge, sodass zum einen der Anschlussvorgang nicht kniffelig wird und zum anderen im PC-Innern der Kabelsalat nicht ausufert.

Nach dem Einbau hat der PC ein neues Gesicht, das jedem Technikbegeisterten gefallen dürfte: Das Frontmodul erinnert ein wenig an einen Ausschnitt aus einem Mischpult. Es bietet - von links nach rechts - einen Stereoeingang mit Signal-LED für Line-In-Geräte wie ein Tapedeck, einen Stereoeingang für Plattenspieler und einen Stereoausgang für Line-In-Geräte (alle drei Cinch). Daran schließen sich zwei 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen (mit Übersteuerungs-LED) für Mikrofon und Stereokopfhörer an, darüber befinden sich die zugehörigen Gain- beziehungsweise Level-Regler.

Es folgen, in der unteren Reihe, ein digitales optisches In-/Out-Paar und - darüber gelegen - zwei digitale koaxiale Ein-/Ausgänge, wobei beide optische Anschlussarten mit den Standards S/PDIF, AC3 und DTS kompatibel sind. Musiker schließlich werden sich über die beiden Midi-Interfaces ganz rechts (In und Out, 5-Pin, DIN) für den Anschluss externer Geräte wie Synthesizer freuen. Auf einen Joystick-Port hat Terratec verzichtet.

An der Rückseite des PC stehen nach dem Einbau der Karte vier analoge Ports jeweils für eine 3,5-Millimeter-Miniklinke zur Verfügung: ein Stereoeingang und drei Ausgänge für Sechs-Kanal-Sound (Front, Stereo/Rear, Stereo/Center und Subwoofer, je mono). Weitere Anschlussmöglichkeiten wie zwei analoge CD-Audio-Eingänge, ein AUX-Input (für TV- oder Videoerweiterungen), ein digitaler Audio-Eingang (TTL) und zwei zusätzliche Multipin-Steckverbindungen für optional erhältliche Wavetable-Module sind on-board vorhanden.

Schaltet der User nun seinen PC nach der Neuinstallation ein, erkennt Windows die neue Hardware und verlangt nach Treibern. Nach vollzogener Pfadangabe meldete das im Test verwendete Betriebssystem Windows XP, dass die Anwendung den "Windows-Logo-Test" nicht bestanden habe und daher dringend von einer Installation abzuraten sei. In der Terratec-Anleitung (die nicht weiter auf XP eingeht) heißt es, dass lediglich unter Windows 95 und NT 4.0 der Betrieb der Karte nicht möglich sei.

Vorsichtige User scheuen an dieser Stelle natürlich zurück, und es wäre wünschenswert, wenn das Handbuch eine klare Aufforderung enthielte, trotz der XP-Warnung stumpf weiterzuinstallieren. Denn der Betrieb der Karte, das erwies sich später, ist ohne Probleme auch unter XP möglich. Man sieht das auch an der korrekten Auflistung von "DMX 6fire 24/96" im Gerätemanager. Sämtliche Treiber unterstützen Bitraten zwischen 8 und 32 Bit mit Samplerraten zwischen 8 und 96 Kilohertz.

Komfortable Bedienung

Nach erfolgreicher Treiber-Installation kann man über den Autostarter weitere Bundle-Software hinzufügen. Wichtigstes Programm ist das DMX-Control-Panel. Hier lassen sich unter anderem Einstellungen vornehmen, Empfindlichkeiten regeln und die Lautstärke verändern.

Oben im Programmfenster sind die Schaltflächen Mixer, Surround, Einstellungen und Info angebracht. Im Mixer-Fenster befinden sich fünf Kanalzüge, drei analoge (CD, Line In und Mic/Phono) sowie Digital In und Wave Play. Ganz rechts wurde der Master-Bereich für die übergeordnete Lautstärkeregelung angebracht. Die drei analogen Kanalzüge verfügen jeweils über einen runden Gain-Regler, die auf der Karte angebrachten Vorverstärkern zugeordnet sind. Sie erlauben die Anhebung eines Eingangssignals um maximal 18 Dezibel. Diese Verstärkung geschieht laut Handbuch vor der AD-Wandlung.

Über den Gain-Reglern sitzen mehrfarbige Clip-LED-Paare, die bei der Aussteuerung des Aufnahmepegels helfen. Im unteren Bereich der zu den Kanalzügen gehörigen Felder erkennt der User anhand von Balkenanzeigen den Ausgabepegel, der von 0 bis -45 Dezibel einstellbar ist. Die Felder Digital In (optisch, koaxial, interner Audio-TTL) und Wave Play haben natürlich keine Gain-Regler.

Als Aufnahmequelle lassen sich CD1/2 (intern), Line In, Phono/Mic, Digital In und Mix (jeweils extern) wählen. Das Feld für den Kanalzug Mic/Phono besitzt die zusätzliche Schaltfläche "RIAA Phono-Filter", über die sich die zum Abhören oder Aufnehmen einer Vinyl-Schaltplatte notwendige Entzerrung aktivieren oder deaktivieren lässt.

Klickt der Anwender in der Menüleiste auf Surround, so öffnet sich ein Fenster für die individuelle Konfiguration der Lautsprecheranlage. Er kann ein 2-, 4- oder 5.1-Lautsprechersystem oder die Funktion Sensaura 3D wählen, die ein dreidimensionales Klangbild beim Einsatz von nur zwei Boxen ermöglicht.

Das wichtigste über den Button Einstellungen verfügbare Feature ist die Möglichkeit, eine für die jeweilige Anwendung passende Samplerrate zwischen 8.000 und 96.000 Hertz anzugeben. Zudem lässt sich hier die interne Taktrate auf extern umstellen, was beispielsweise bei Anschluss eines Mini-Disk-Rekorders an den PC über die Digital-In-Schnittstelle am Frontmodul nötig wird. Der Punkt Info listet genaue Angaben zu den Treibern und zum System auf. Hier wird übrigens erkennbar, dass der PC mit einem Windows-2000-Treiber arbeitet.

Im Lieferumfang der gebundleten Software findet man unter anderem ein komfortables DVD-Programm, eine Shareware-Version des CD-Brennprogramm "Feurio" sowie die Software "Steinberg Wave-Lab Lite 2.0", mit der sich Vinyl- oder Schellackscheiben aufnehmen und digital bearbeiten lassen. (de)

<b>Kurzgefasst</b>

Terratecs DMX 6fire 24/96 ist ein Soundsystem, bestehend aus einer PCI-Soundkarte und einem 5,25-Zoll-Frontmodul, das auch anspruchsvollsten PC-Audio-Anwendungen gerecht wird. Die Installation ist einfach, der Betrieb einwandfrei, die Bedienung super gelöst, und die Ergebnisse können sich wahrlich hören lassen. Die Soundkarte verarbeitet Abtastraten von bis zu 96 Kilohertz mit einer maximalen Auflösung von 24 Bit. Das Frontmodul ist ein optisches Schmankerl, erlaubt unter anderem den Anschluss eines Synthesizers, bietet digitale Ein-/Ausgänge (op- tisch und koaxial) und ermöglicht es, einen Plattenspieler direkt mit dem PC zu verbinden. Dieses Produkt ist jeden Pfennig wert, den es kostet. Lediglich die magere Händlerunterstützung verhindert eine Eins. (de)

Anbieter:

Terratec Electronic GmbH

Herrenpfad 38

41334 Nettetal

Tel.: 0 21 57/81 79-0

Fax: 0 21 57/81 79-22

www.terratec.de

Preis:

255 Euro

Wertung:

Gerät: 1

Lieferumfang: 1

Handbuch: 2

Ease-of-Use: 1

Händler-Support: 3

CP-TIPP: 2

(Bewertung nach Schulnoten)

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