Application Verification Service

Eingebauter Virenschutz von Android versagt im Test

US-Wissenschaftler sind dem in Android 4.2 eingebauten Malware-Schutz mit Schadsoftware zu Leibe gerückt. Es stellte sich heraus, dass der eingebaute Android-Schutz nur rund 15 Prozent der Schädlinge erkennt.
Sinnvoll, aber nicht gut genug: der in Android 4.2 eingebaute Schutzmechanismus gegen Malware
Sinnvoll, aber nicht gut genug: der in Android 4.2 eingebaute Schutzmechanismus gegen Malware
Foto: AKS - Fotolia.com

Android 4.2 alias Jelly Bean ist seit November verfügbar. Der eingebaute Schutzmechanismus "Application Verification Service" prüft vor dem Installieren neuer Apps, ob diese vertrauenswürdig sind. Die Quelle der neuen Apps soll dabei keine Rolle spielen. Wissenschaftler der Universität North Carolina State haben sich nun gefragt, ob man zusätzlich noch Antiviren-Apps wie von Kaspersky oder Avast braucht. Dazu haben sie sich zunächst die Vorgehensweise des Android-Schutzes angeschaut.

Der Schutz ist Teil der offiziellen Google-Play-App, analysiert – wenn aktiv – aber auch Apps aus anderen Quellen. In den Einstellungen unter dem Punkt "Sicherheit" können Sie den Service an- und abschalten. Sobald nun eine neue App installiert wird, schaltet sich der Verification Service ein und schickt einige Daten über die App an Google – darunter App-Name, Größe, Version, assoziierte URL und den SHA1-Wert. Auch die Smartphone-Nummer und IP-Adresse sollen dabei Google verraten werden. Wenn Google die App als unsicher einstuft, wird der User gewarnt.

Nur 15 Prozent Malware-Erkennung

Im nächsten Schritt konfrontierten die Wissenschaftler Android 4.2 mit aktiviertem Schutz mit 1.260 Malware-Dateien. Das Malware-Paket sei, versichern die Forscher, ein unter Sicherheitsexperten sehr gängiges Set, das gerne zum Testen verwendet werden würde. Durchgeführt wurde das Experiment am 30. November 2012 auf Nexus-10-Tablets. Von den 1.260 Schädlingen konnte Application Verification Service nur 193 erkennen, also etwa 15 Prozent.

Außerdem testeten die Wissenschaftler, ob Antiviren-Apps für Android die 1.260 Schädlinge besser erkennen als der Verification Service von Android. Namentlich wurden folgende Apps eingesetzt: Avast, AVG, TrendMicro, Symantec, BitDefender, ClamAV, F-Secure, Fortinet, Kaspersky, Kingsoft. Deren Erkennungsraten sollen zwischen 51 und 100 Prozent schwanken.

Fazit der Forscher:
Der Application Verification Service ist sinnvoll, muss aber besser werden. Kritisch sei die hohe Relevanz des SHA1-Werts für die Malware-Erkennung, da dieser Wert leicht manipuliert werden könne. Den Forschern ist unklar, warum der Google gehörende Online-Virenscanner Virus Total nicht für den Application Verification Service eingesetzt wird. Virus Total glänze mit einem deutlich besseren Ergebnis als der Verification Service. (PC-Welt/tö)

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