300 statt 836 Entlassungen

Einigung nach Streik bei EDS

03.07.2009
Der unbefristete Streik bei dem IT-Dienstleister EDS ist beendet. Das Resultat: Statt 850 Stellen werden nur 300 gestrichen.
Bereits auf der Cebit zeigten EDS-Mitarbeiter ihre Streikbereitschaft.
Bereits auf der Cebit zeigten EDS-Mitarbeiter ihre Streikbereitschaft.

Der unbefristete Streik bei dem IT-Dienstleister EDS (Eletronic Data Systems) ist beendet. Das Resultat: Statt 836 werden nur 300 Mitarbeiter betriebsbedingt entlassen, und insgesamt 500 Stellen gestrichen. Die Entlassungen sollen frühestens nach dem 30. September 2009 erfolgen. Bis Ende September betreibt das Management ein Abfindungsprogramm, um Mitarbeiter zum freiwilligen Ausscheiden zu bewegen. Sollten mehr als 200 EDS-Mitarbeiter das Angebot annehmen, wird die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen entsprechend reduziert.

Zudem einigten sich die HP-Tochter und die Gewerkschaft IG Metall auf eine Transfergesellschaft für die betroffenen Arbeitnehmer. Für die EDS-Beschäftigten, die im Herbst dieses Jahres zu Hewlett Packard (HP) wechseln, bleiben die Arbeitsbedingungen weitgehend gesichert. Das heißt für die EDS-Beschäftigten, dass ihr erreichtes Gehaltsniveau erhalten bleibt.

Umgekehrt haben die monatelangen Auseinandersetzungen und zuletzt der vierwöchige Streik ergeben, dass die Standorte Essen, Köln Bonner Straße, Leuna und Ludwigsburg geschlossen werden; der ebenfalls zur Disposition stehende Standort Wuppertal bleibt erhalten.

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Laut dem Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf sollen insgesamt mindestens 180 Positionen im Unternehmen verbleiben, die auf diese fünf Standorte verteilt waren.

Beide Verhandlungsparteien lobten den Kompromiss. "Trotz schwieriger Verhandlungen ist es uns gelungen, eine für alle Beteiligten tragfähige Lösung zu erzielen. Die Vereinbarung regelt einen sozialverträglichen Stellenabbau und ist gleichzeitig eine wichtige Voraussetzung, dass wir unsere Organisation wettbewerbs- und zukunftsfähig aufstellen können", sagte Stefan Hansen, Geschäftsführer von EDS.

Die IG Metall sprach von einem "erkämpften Verhandlungsergebnis". Voraussichtlich kommende Woche entscheiden die gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter bei EDS darüber, ob sie den ausgehandelten Kompromiss akzeptieren - und ihren Streik endgültig beenden.

EDS, seit Oktober vorigen Jahres bei HP, beschäftigt in Deutschland insgesamt fast 3.500 Mitarbeiter an über 50 Standorten. HP hatte laut der IG Metall ursprünglich 1.150 Stellen streichen wollen. (wl)

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