Von Ulrike Goreßen
Es war ein hartes Stück Arbeit für die Verantwortlichen der Ditzinger Handelskooperation. Denn während des zweiten Euronics-Kongresses in Leipzig am vergangenen Wochende mussten die Mitglieder auf die neue europäische Händlermarke "Euronics" eingeschworen werden. "Masters" und "Red Zac", die über Jahre hinweg von den (ehemaligen) Interfunk- und Ruefach-Mitgliedern gepflegten nationalen Marken, werden hingegen eingestellt. Im Vorjahr hatte die Ankündigung dieser Veränderung schon für Aufregung unter den Händlern gesorgt.
In diesem Jahr wurde das fertige Konzept vorgestellt, in dessen Mittelpunkt das neue blaugelbe Logo mit den vier Sternen steht. Red Zac bleibt zumindest als Werbefigur erhalten und bekommt mit der keckernden Stimme von Otto Waalkes (Synchronstimme des hyperaktiven Faultiers Sid im Hollywood-Hit "Ice Age") jedoch ein neues, witziges Image verpasst.
Mit prominenter Unterstützung aus Politik, Wirtschaft und Showbiz sollte den mehr als 1.800 Teilnehmern der Kick-off-Veranstaltung unter dem Motto "Sieg der Sterne" am Freitag der Europa-Gedanke mit all seinen Vorteilen schmackhaft gemacht werden.
Anscheinend mit großem Erfolg. Rund 80 Prozent der anwesenden Händler hatten bis Samstagabend bereits den neuen Vertrag unterschrieben, wie der sichtlich glückliche Vorstandssprecher Werner Winkelmann während der Abendveranstaltung verkündete. Damit kommt er dem Ziel, bis Jahresende 1.000 Outlets umzurüsten, schon sehr nah.
Diese hohe Abschlussrate ist in der Tat bemerkenswert, da auf jedes Mitglied im Gegenzug zu den vielen Vorteilen einer europäischen Marke (einheitliches Erscheinungsbild, größere Marktbedeutung beim Kunden und massiveres Gewicht bei Verhandlungen mit der Industrie) auch Arbeitsaufwand zukommen. Denn die Läden müssen innen und außen umgeflaggt werden. Die Kosten für die Umgestaltung sowie die geplanten Marketingaktivitäten werden von der Zentrale mit Zuschüssen und Boni mitfinanziert.
Knapp 3.000 Teilnehmer aus rund 1.000 Mitgliedsbetrieben besuchten die zweitätige Hausmesse, an der wieder rund 200 Aussteller aus der Welt der braunen, weißen und IT-Ware teilnahmen. Vor allem die Stände der TV-Anbieter waren von Orderwilligen belagert.