Konsum gut, aber nicht gut genug

Einzelhandel bräuchte Steuersenkungen

21.04.2009
Aus Sicht des HDE bringt das Konjunkturpaket für den deutschen Einzelhandel wenig.

Die Wirtschaftskrise wird den Handel treffen - aber wann, wie hart und wie lange, ist ungewiss. Entscheidend wird die Entwicklung am Arbeitsmarkt sein. Es sieht so aus, dass Löhne und monetäre Sozialleistungen steigen werden, die Sparquote zurückgehen wird und die Verbraucherpreise weniger stark anziehen werden. Die Chancen für den privaten Konsum stehen also nicht schlecht.

Gut geht es dem Handel deshalb noch lange nicht. Im Unterschied zu anderen Branchen hat er nicht vom Aufschwung profitieren können. Und auch das Konjunkturpaket bringt aus Sicht des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE) für Handel und Verbraucher wenig.

Die Senkung der Steuer- und Abgabenlast für die Bürger fällt aus der Sicht des HDE viel zu gering aus, um eine echte Wirkung zu zeigen. Selbst wenn die Maßnahmen allesamt bereits 2009 wirksam würden, käme höchstens ein Viertelprozentpunkt mehr Umsatz laut HDE hinzu. "Nur eine grundlegende Reform von Steuern und Abgaben, die den Verbrauchern mehr Netto vom Brutto belässt, und das langfristig und kalkulierbar, kann den Konsum nachhaltig stärken. Wir bleiben dabei: Schuldenabbau der öffentlichen Haushalte und Steuer- und Abgabensenkungen für die privaten Haushalte sind zusammen möglich", sagt Stefan Genth, HDE-Hauptgeschäftsführer.

Weiter erklärt Stefan Genth: "Was wir jetzt brauchen sind verbindliche Fahrpläne, die bei den Verbrauchern Vertrauen, Sicherheit und damit Lust auf Konsum schaffen. Die Ankündigung von Bundeskanzlerin Merkel, nach der Bundestagswahl die Steuern massiv senken zu wollen, befriedigt uns nicht. Solche Wahlkampfversprechen haben eine kurze Halbwertzeit, das lehrt uns die Erfahrung. Wer etwas tun will, sollte es jetzt tun."

Quelle: BBE Retail Experts, Sonja Koschel, Tel.: 0221 93655-212, E-Mail: koschel@bbe-retail-experts.de, Internet: www.bbe-retail-experts.de

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