Eizo-Monitore: Fokus bleibt das Projektgeschäft

10.07.1999

NETTETAL: Trotz Margen- und Preisverfall setzt Distributor RaabKarcher weiter auf seine Vorzeigeprodukte von Eizo. Im LCD-

Bereich hat der Hersteller sich erstmals vor NEC auf Platz eins positioniert. Aber auch die Edelschmiede hat ihre Produkte technisch abgespeckt, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Was rasant steigende Umsätze im Geschäft mit Eizo-Monitoren angeht, gibt sich Jürgen Peter, Geschäftsführer der Raab Karcher Elektronik GmbH, keinen Illusionen hin: "Wir werden in diesem Geschäftsjahr eine ähnliche Entwicklung haben wie im letzten. Wir wollen unseren Umsatz halten, müssen aber entsprechend höhere Stückzahlen generieren." 1998 bezifferte der Distributor seinen Umsatz mit Eizo-Monitoren auf 370 Millionen Mark.

Marge für Eizo-Partner "noch akzeptabel"

Trotz anhaltenden Preis- und Margenverfalls setzt Peter auf die Marke und ihre Reputation im Markt: "Die Marge, die unsere Partner mit Eizo-Produkten verdienen, ist für den Markt mit Sicherheit noch akzeptabel. Und das Markenverhalten der Kunden im Monitorgeschäft unterscheidet sich nicht von anderen Branchen: Sie setzen weiter auf Qualität und Marktstellung eines Anbieters."

Aber auch Eizo mußte seine Produktphilosophie überdenken, um gegen seine Wettbewerber zu bestehen: Der Hersteller hat Ende September mit dem "F520" eine technisch abgespeckte Version für das 17-Zoll-Segment auf den Markt gebracht (siehe dazu Kasten).

Am Zielgruppenfokus soll sich dagegen auch in Zukunft nichts ändern:

"Wir planen kein Engagement im Consumer-Segment, denn da ist der Preiskampf wirklich gnadenlos. Unser Fokus bleibt der professionelle Markt", so Peter. Raab Karcher hat in diesem Jahr mit einer aufwendigen Anzeigenkampagne in der Publikumspresse wie im "Spiegel" für Furore gesorgt. Ziel dabei war, Image und Markenbekanntheit beim Endkunden zu fördern. Auf die Frage von ComputerPartner, ob sich das kostenintensive Engagement gerechnet habe, meint der Raab-Karcher-Chef: "Um Ford zu zitieren: 50 Prozent der Ausgaben sind rausgeschmissenes Geld - ich weiß nur nicht, welche Ausgaben. Wir werden aber weiter sehr genau beobachten, welche Imageveränderung wir beim Endkunden damit erzielen."

Platz Eins im LCD-Bereich halten

Eizo rüstet sich im Kampf um Marktanteile im LCD-Geschäft: "Nach der neuesten GFK-Auswertung haben wir 14 Prozent Marktanteil nach unserem Umsatz mit LCDs und liegen damit erstmals vor NEC. Diesen ersten Platz wollen wir natürlich halten", sagt Peter. Nach seinen Angaben erwirtschaftet Raab Karcher bereits 35 Prozent vom gesamten Eizo-Umsatz in Deutschland mit Flachbildschirmen.

Den schon von anderen Herstellern prognostizierten Lieferengpässen bei Flachbildschirmen - nach dem Erdbeben in Taiwan - sieht Peter gelassen entgegen: "Wir haben ausgezeichnete Beziehungen zu unseren japanischen Lieferanten wie Sharp, Mitsubishi und Sony. Unsere Lieferungen für das vierte Quartal sind gesichert." An eine Preiserhöhung für LCDs glaubt er aber nicht: "Das wäre das erste Mal, daß der Markt die Preise drastisch erhöhen würde, und daran glaube ich nicht." (ch)

"Wir wollen unseren Umsatz halten, müssen aber entsprechend höhere Stückzahlen generieren", so Raab-Karcher-Chef Jürgen Peter.

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