ELD Datentechnik offeriert Komplettlösungen für Electronic Commerce

06.10.1998

STUTTGART: Die ELD Datentechnik GmbH verläßt immer mehr die ausgetretenen Pfade des Distributionsgeschäfts. Eine Allianz in Sachen Internet soll den Schwaben jetzt neue Geschäftsfelder eröffnen.Das Ziel, auf das sich die Stuttgarter ELD Datentechnik GmbH festgelegt hat, ist klar: "Wir wollen der Broadliner unter den Kommunikationsdistributoren werden", macht Geschäftsführer Manfred Sokat deutlich. Zu diesem Zweck hatten sich die Schwaben schon im Vorjahr mehr und mehr vom "profanen" Distributionsgeschäft verabschiedet und vor allem den Bereich Netzwerk-, Kommunikations- und Datentechnik verstärkt.

Doch für die höheren Weihen des "Broadliners in der Nische für Kommunikationsprodukte" (Sokat) allein reicht das nicht. Das weiß auch der ELD-Chef: "Um hier ein Komplettanbieter sein zu können, müssen wir Lösungen im Internet-Bereich anbieten." Aus diesem Grund habe das Unternehmen die "Synergy Alliance" abgeschlossen. Der Inhalt der Allianz: Gemeinsam mit Sonera Deutschland (vormals Telecom Finland) und den indischen Softwareentwicklern von Hughes Software Systems will ELD Geschäftskunden mit integrierten Lösungen für Internet-Zugänge, Remote Access und Electronic-Commerce-Anwendungen versorgen. Die Lösungen werden dabei über die Fachhandelspartner des Stuttgarter Value Added Distributors vertrieben.

Während Hughes Software die Softwarelösung und Sonera Infrastruktur und Datenkommmunikationsdienste bereitstellen sollen, fällt dem Distributor in erster Linie der Part des Hardwarelieferanten zu. Um diesen erfüllen zu können, wurden laut Sokat kürzlich neue Distributions-verträge mit diversen Server-, Raid- und Backup-Anbietern abgeschlossen. Weiterhin übernehmen die Schwaben in Zusammenarbeit mit den Fachhändlern die Koordination des Projekts, den Lieferservice, die Installation sowie Pre- und Post-Sales-Support.

Das Angebot der drei Partner richtet sich in erster Linie an mittelständische Unternehmen und ausschließlich an den Business-to-Business-Bereich. Als großen Vorteil gegenüber Internet-Service-Providern, die ähnliche Lösungen anbieten, sieht Sokat das bereits vorhandenen Kundenbasis. Allerdings, so räumt der ELD-Chef ein, würden "viele unserer Kunden eifach nicht verstehen, was wir hier treiben". Seine Beobachtung: "Für die meisten Händler muß die Ware eben in einer braunen Box sein, sonst können sie damit nichts anfangen." Aus diesem Grund würde sich ELD noch schwer tun, Fachhändler für das Projekt gewinnen. Dennoch sei er nicht dazu bereit, in dieser Beziehung missionarisch aufzutreten. "Wir haben einfach nicht die Zeit dazu", begründet Sokat und fügt hinzu: "Wer eben nicht will, muß auch nicht."

Für Händler Herausforderung und Türöffner zugleich

Für die einigen, die wollen - und das sind im Moment schon zehn Partner -, hat der Distributor ein spezielles Reseller-Programm aufgestellt. In dessen Rahmen kann der Fachhändler neben einem kompetenten Ansprechpartner und günstigen Konditionen auch Schulungen und weitere Dienstleistungen der drei Allianzpartner in Anspruch nehmen.

Trotz der doch etwas kniffligen Problematik hofft Sokat, in Kürze zwischen 30 und 50 Händler für sein neues Angebot begeistern zu können. "Insgesamt können wir allein in den großen Städten Deutschlands rund 1.800 Internet-Anschlüsse verkaufen", stellt er in Aussicht. Darüber hinaus würden sich für den Fachhändler weitere Möglichkeiten ergeben, sich in die zu realisierenden Projekte einzubinden. Betont der ELD-Geschäftsführer: "Für unsere Wiederverkäufer ist das Angebot eine Herausforderung und ein Türöffner zugleich." (sn)

ELD-Chef Manfred Sokat: "Viele Händler verstehen nicht, was wir hier eigentlich treiben."

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