Ein Jahr ElektroG 2018

ElektroG 2018 hat Handel Zeit und Geld gekostet

Peter Marwan lotet kontinuierlich aus, welche Chancen neue Technologien in den Bereichen IT-Security, Cloud, Netzwerk und Rechenzentren dem ITK-Channel bieten. Themen rund um Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen bei der Nutzung der neuen Angebote durch Reseller oder Kunden greift er ebenfalls gerne auf. Da durch die Entwicklung der vergangenen Jahre lukrative Nischen für europäische Anbieter entstanden sind, die im IT-Channel noch wenig bekannt sind, gilt ihnen ein besonderes Augenmerk.
Durch die Einführung des „offenen Anwendungsbereiches“ fielen weitere Produkte unter das Gesetz. Unternehmen kämpfen ein Jahr nach den letzten Umsetzungen des ElektroG 2018 vor allem mit Rechtsunsicherheit. 86 Prozent berichten von aufwändigeren Geschäftsprozessen.

Das ElektroG 2018 reduzierte die Geräteartkategorien von zehn auf sechs, die Produkte werden zudem hauptsächlich nach der Größe und weniger nach der Funktionalität in diese Kategorien eingeordnet. Dadurch sollte die Registrierung von Elektrogeräten eigentlich vereinfacht werden. Das Ziel wurde nach Einschätzung der Betroffenen jedoch nur teilweise erreicht, wie eine Umfrage des Bitkom unter mehr als 200 Herstellern, Händlern und Importeuren von elektronischen Produkten jetzt gezeigt hat.

Bei über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) herrsch nach wie vor Unsicherheit bezüglich der genauen Rechtslage durch das ElektroG 2018. Außerdem halten 29 Prozent den Umsetzungsaufwand für schwer abschätzbar. 16 Prozent beklagen zudem fehlende praktische Umsetzungshilfen und mangelndes Fachpersonal.

Ergebnisse der Bitkom-Umfrage zu den Auswirkungen der Änderungen im ElektroG 2018, ein Jahr nach dessen Einführung.
Ergebnisse der Bitkom-Umfrage zu den Auswirkungen der Änderungen im ElektroG 2018, ein Jahr nach dessen Einführung.
Foto: Bitkom

Immerhin gut ein Fünftel (21 Prozent) der befragten Unternehmen hat keine Probleme mit dem ElektroG 2018 und 12 Prozent sehen in den Änderungen durch das ElektroG 2018 sogar Vorteile für das eigene Unternehmen. Weitgehend einig sind sich die Befragten darin, dass durch das ElektroG 2018 höherer Aufwand in den Geschäftsprozessen entstand. 86 Prozent der Befragten sind dieser Ansicht.

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"Das ElektroG 2018 hat die Unternehmen Zeit und Geld gekostet", sagt Anja Olsok, Geschäftsführerin der Bitkom Servicegesellschaft. "Schwierigkeiten macht vor allem, dass bei vielen Vorgaben nicht klar ist, wie sie genau ausgelegt und umgesetzt werden müssen. Gerade kleinere Unternehmen würden von den neuen Regelungen überproportional getroffen."

Die Bitkom Servicegesellschaft bietet verschiedene Schulungsformate an, darunter kostenlose Online-Seminare und kurze Erklär-Videos, um Unternehmen eine gute Orientierung zur Umsetzung des ElektroG 2018 zu ermöglichen. Außerdem unterstützt sie mit dem "weee full-service" Hersteller und Importeure von Elektro- und Elektronikgeräten bei Verkauf und Entsorgung ihrer Produkte nach ElektroG und BattG.

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