DRAM-Rettungsplan

Elpida-Lager obsiegt in Taiwans Regierung

16.02.2009
Mit der Versetzung des Vizewirtschaftsministers verliert das Micron-Nanya-Lager in Taiwans Regierung den wichtigsten Unterstützer. Eine Konsolidierung mit Japans Elpida wird daher wahrscheinlicher.

Mit der Versetzung des Vizewirtschaftsministers verliert das Micron-Nanya-Lager in Taiwans Regierung den wichtigsten Unterstützer. Eine Konsolidierung mit Japans Elpida wird daher wahrscheinlicher.

Die Regierung in Taipei hat einen Rettungsplan für die einheimische DRAM-Industrie aufgelegt. Als Bedingung fordert sie jedoch eine weltweite Konsolidierung und Technologietransfer nach Taiwan.

Mitte Februar 2009 haben die Formosa-Plastics-Tochter Nanya und Inotera, ein Wafer-Hersteller mit Beteiligung von Nanya und dem amerikanischen Hersteller Micron (ursprünglich 2002 zwischen Nanya und Qimonda gegründet), einen Konsolidierungsplan vorgelegt. Dieser sieht vor, dass Nanya, Micron und Elpida aus Japan als Muttergesellschaften fungieren, kleinere taiwanesische Hersteller, darunter ProMOS, als Tochterfirmen.

Zuvor hat ein Regierungsbeamter Gerüchte zurückgewiesen, dass Taiwans Regierung erwägt, bei Elpida einzusteigen.

Ende der zweiten Februarwoche 2009 ist aber einiges passiert. Taiwans Wirtschaftsminister Chii-Ming Yiin hat angekündigt, umgerechnet rund 2,06 US-Dollar für eine Konsolidierung bis Ende des Monats bereitzustellen.

Zuvor gab es Meldungen, dass die Regierung in Taipei über 200 Milliarden NT-Dollar (5,88 Milliarden US-Dollar) aufzubringen, um die angeschlagene einheimische DRAM-Industrie direkt zu stützen.

Ende der zweiten Februarwoche gab es ein Treffen mit dem Elpida-CEO Yukio Sakamoto, in dem der laut Wirtschaftsminister Yiin den Konsolidierungsplan der taiwanesischen Regierung ausdrücklich unterstützt haben soll.

Derweil ist der Vizewirtschaftsminister, eben wichtigster Unterstützer des Nanya-Micron-Lagers, zurückgetreten und versetzt worden. In Taiwan ist damit für viele sicher, dass sich das Elpida-Lager durchsetzen wird.

Micron-Chef Steven Appleton soll sich mehrmals mit Elpida-Chef Sakamoto getroffen haben und eine gegen Südkorea gerichtete Konsolidierung vorgeschlagen. Elpida soll darauf aber nicht eingegangen sein. (kh)

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