Elsa ist pleite

07.02.2002
Nachdem sieben von acht Banken dem Aachener Grafik- und Netzspezialisten Elsa die Kreditlinie in Höhe von insgesamt 28 Millionen Euro gekündigt haben, prüft das Unternehmen jetzt, ob ein Insolvenzantrag gestellt werden soll. Laut unternehmensnahen Kreisen kommt die Kündigung der Kreditlinien ausgesprochen überraschend. Zwar habe man von den beiden Banken SEB und ABN seit zwei Jahren gewusst, dass sie aus dem Mittelsstandgeschäft aussteigen wollten, doch nicht damit gerechnet, dass auch andere Banken wie zum Beispiel die Dresdner und die Deutsche Bank nachziehen könnten. Elsa-Sprecher Heiner Dahmen erklärte gegenüber ComputerPartner, die Nachfrage nach Grafikkarten und Netzprodukten sei groß. „Wir haben Aufträge ohne Ende", sagte er, womit er sich auf der Linie von Elsa-Chef Theo Beisch bewegt, der unlängst noch behauptet hatte: „Wir können vor Kraft kaum laufen." Zudem sei Elsa gerade dabei gewesen, seinen CeBIT-Auftritt öffentlich zu machen. „Wir haben neue Produkte „ im Funk- und DSL-Home-Markt."Wie es weiter gehen wird, sei offen. „Wir halten auf jeden Fall den Betrieb aufrecht", sagte Dahmen. Selbstredend werde mit den Lieferanten verhandelt. Doch woher Elsa jetzt die dafür notwendige monetäre Absicherung nehmen soll, steht laut gut informierten Kreisen dahin. Gerüchte um die finanzielle Auszehrung der AG hat es im letzten halben Jahr immer wieder gegeben. Doch der seit drei Jahren am „Neuen Markt" gelistete einstige deutsche Grafikkarten-Heros hatte nach massiven Expansionen, unter anderem in die USA, und Produkterweiterungen in Richtung SMB- und Heim-Netze immer wieder auf seine Restrukturierungen inklusive der Entlassung von mittlerweile 200 von 600 Mitarbeitern verwiesen, zuletzt an Weihnachten letzten Jahres. Wie prekär sich die eingeschlagene Strategie jedoch auswirkte, zeigen die jüngsten Quartalszaheln. Elsa gab diese diese Woche bekannt, es rechne mit den „tiefroten" Zahlen für das vierte Quartal 2001. Der Jahresverlust werde zirka 20 Millionen Euro betragen; der Umsatz über das Jahr sei gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 57,1 (2000: 72,8) Millionen Euro gefallen. Ein Grund für diese Zahlen dürfte die mangelnde Liquidität der Aachener gewesen sein. Da Lieferanten hätten ihre Ware nur noch gegen Vorauskasse an Elsa liefern wollen, sei beispielsweise das weihnachtliche Grafikgeschäft nahezu ausgefallen. Und die DSL- und Funk-Produkte, auf die die Aachener seit zwei Jahren vehement setzten, stehen in der Gunst der Abnehmer noch immer nicht sehr hoch.(wl)

Nachdem sieben von acht Banken dem Aachener Grafik- und Netzspezialisten Elsa die Kreditlinie in Höhe von insgesamt 28 Millionen Euro gekündigt haben, prüft das Unternehmen jetzt, ob ein Insolvenzantrag gestellt werden soll. Laut unternehmensnahen Kreisen kommt die Kündigung der Kreditlinien ausgesprochen überraschend. Zwar habe man von den beiden Banken SEB und ABN seit zwei Jahren gewusst, dass sie aus dem Mittelsstandgeschäft aussteigen wollten, doch nicht damit gerechnet, dass auch andere Banken wie zum Beispiel die Dresdner und die Deutsche Bank nachziehen könnten. Elsa-Sprecher Heiner Dahmen erklärte gegenüber ComputerPartner, die Nachfrage nach Grafikkarten und Netzprodukten sei groß. „Wir haben Aufträge ohne Ende", sagte er, womit er sich auf der Linie von Elsa-Chef Theo Beisch bewegt, der unlängst noch behauptet hatte: „Wir können vor Kraft kaum laufen." Zudem sei Elsa gerade dabei gewesen, seinen CeBIT-Auftritt öffentlich zu machen. „Wir haben neue Produkte „ im Funk- und DSL-Home-Markt."Wie es weiter gehen wird, sei offen. „Wir halten auf jeden Fall den Betrieb aufrecht", sagte Dahmen. Selbstredend werde mit den Lieferanten verhandelt. Doch woher Elsa jetzt die dafür notwendige monetäre Absicherung nehmen soll, steht laut gut informierten Kreisen dahin. Gerüchte um die finanzielle Auszehrung der AG hat es im letzten halben Jahr immer wieder gegeben. Doch der seit drei Jahren am „Neuen Markt" gelistete einstige deutsche Grafikkarten-Heros hatte nach massiven Expansionen, unter anderem in die USA, und Produkterweiterungen in Richtung SMB- und Heim-Netze immer wieder auf seine Restrukturierungen inklusive der Entlassung von mittlerweile 200 von 600 Mitarbeitern verwiesen, zuletzt an Weihnachten letzten Jahres. Wie prekär sich die eingeschlagene Strategie jedoch auswirkte, zeigen die jüngsten Quartalszaheln. Elsa gab diese diese Woche bekannt, es rechne mit den „tiefroten" Zahlen für das vierte Quartal 2001. Der Jahresverlust werde zirka 20 Millionen Euro betragen; der Umsatz über das Jahr sei gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 57,1 (2000: 72,8) Millionen Euro gefallen. Ein Grund für diese Zahlen dürfte die mangelnde Liquidität der Aachener gewesen sein. Da Lieferanten hätten ihre Ware nur noch gegen Vorauskasse an Elsa liefern wollen, sei beispielsweise das weihnachtliche Grafikgeschäft nahezu ausgefallen. Und die DSL- und Funk-Produkte, auf die die Aachener seit zwei Jahren vehement setzten, stehen in der Gunst der Abnehmer noch immer nicht sehr hoch.(wl)

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