Englischsprachige Werbesprüche: Konsumenten verstehen nur Bahnhof

12.09.2003
Eine Studie der Kölner Endmark AG bringt an den Tag, was viele Unternehmen partout nicht glauben wollen: Englische Werbesprüche werden von der potentiellen Zielgruppe kaum oder gar nicht verstanden. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen zwölf derzeit aktuelle Slogans, die die Unternehmen in englischer Sprache proklamieren. Aufgabe der Studienteilnehmer war es, den Text zu übersetzen und den Sinn zu verstehen. Mehr als 50 Prozent der 14 bis 49 Jahre alten Probanten - also der Hauptzielgruppe der Werbeindustrie - verstanden zehn dieser Reklamesprüche nicht im vollem Umfang. Selbst jene kurze Botschaften wie "Be inspired" der Handy-Abteilung von Siemens konnten nur 15 Prozent der 1.100 Teilnehmer der Studie richtig übersetzen. Völlig daneben scheint der aktuelle Werbespruch des Stromlieferanten RWE zu sein: Nur acht Prozent konnten mit der Aussage "One Group. Multi Utilities" etwas anfangen. Besser sieht es bei den Slogans der Imb McDonalds ("Every time a good time") und der Lufthansa ("There's no better way to fly") aus. Die Hälfte der Studienteilnehmer verstand diese Botschaften korrekt. 54 Prozent meinten gar den aktuellen Slogan der Parfümeriekette Douglas ("Come in and find out") richtig zu verstehen, übersetzten dies aber völlig daneben mit "Komm herein und finde wieder heraus." Spätestens bei Mitsubishis Mitteilung "Drive alive" sind aber selbst Sprachw hoffnungslos überfordert: "Fahre lebend" ergibt einfach keinen Sinn. "Es ist peinlich, wie wir uns anbiedern und die deutsche Sprache zerstören. Manager, Werber und PR-Macher wollen sich wohl den Anschein des Weltbürgertums geben. Das kommt im Ausland sehr schlecht an. Sie sehen die Deutschen als die ewigen Schleimer, die sich unterwürfig vermeintlichen Trends anschließen. In Wahrheit lacht sich der Rest der Welt über uns kaputt", übt Walter Krämer, Statistik-Professor und Vorsitzender des Vereins für Deutsche Sprache harsche Kritik. Unternehmen, die wahrhaft global denken, würden sich das zu Herzen nehmen und achten auf die landestypischen Sitten und Gebräuche. So seien seiner Meinung nach beispielsweise Fiat ("Le ist unser Antrieb") oder Reiseanbieter Emiglia Romagna ("Nichts liegt näher") wenigstens ein Stück schlauer als die "esoterischen Dummköpfe in großen Werbeagenturen". Aber auch deutsche Firmen rennen dem vermeintlichen Trend, sich über englischsprachige Slogans zu definieren, nur allzugerne gerne hinterher. So lesen Passagiere auf dem Flughafen Madr "Siemens - la fuerza de la innovacion", in Frankfurt gelandet steht auf dem selben Werbeplakat in großen Lettern: "Siemens - the force of innovation".

Eine Studie der Kölner Endmark AG bringt an den Tag, was viele Unternehmen partout nicht glauben wollen: Englische Werbesprüche werden von der potentiellen Zielgruppe kaum oder gar nicht verstanden. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen zwölf derzeit aktuelle Slogans, die die Unternehmen in englischer Sprache proklamieren. Aufgabe der Studienteilnehmer war es, den Text zu übersetzen und den Sinn zu verstehen. Mehr als 50 Prozent der 14 bis 49 Jahre alten Probanten - also der Hauptzielgruppe der Werbeindustrie - verstanden zehn dieser Reklamesprüche nicht im vollem Umfang. Selbst jene kurze Botschaften wie "Be inspired" der Handy-Abteilung von Siemens konnten nur 15 Prozent der 1.100 Teilnehmer der Studie richtig übersetzen. Völlig daneben scheint der aktuelle Werbespruch des Stromlieferanten RWE zu sein: Nur acht Prozent konnten mit der Aussage "One Group. Multi Utilities" etwas anfangen. Besser sieht es bei den Slogans der Imb McDonalds ("Every time a good time") und der Lufthansa ("There's no better way to fly") aus. Die Hälfte der Studienteilnehmer verstand diese Botschaften korrekt. 54 Prozent meinten gar den aktuellen Slogan der Parfümeriekette Douglas ("Come in and find out") richtig zu verstehen, übersetzten dies aber völlig daneben mit "Komm herein und finde wieder heraus." Spätestens bei Mitsubishis Mitteilung "Drive alive" sind aber selbst Sprachw hoffnungslos überfordert: "Fahre lebend" ergibt einfach keinen Sinn. "Es ist peinlich, wie wir uns anbiedern und die deutsche Sprache zerstören. Manager, Werber und PR-Macher wollen sich wohl den Anschein des Weltbürgertums geben. Das kommt im Ausland sehr schlecht an. Sie sehen die Deutschen als die ewigen Schleimer, die sich unterwürfig vermeintlichen Trends anschließen. In Wahrheit lacht sich der Rest der Welt über uns kaputt", übt Walter Krämer, Statistik-Professor und Vorsitzender des Vereins für Deutsche Sprache harsche Kritik. Unternehmen, die wahrhaft global denken, würden sich das zu Herzen nehmen und achten auf die landestypischen Sitten und Gebräuche. So seien seiner Meinung nach beispielsweise Fiat ("Le ist unser Antrieb") oder Reiseanbieter Emiglia Romagna ("Nichts liegt näher") wenigstens ein Stück schlauer als die "esoterischen Dummköpfe in großen Werbeagenturen". Aber auch deutsche Firmen rennen dem vermeintlichen Trend, sich über englischsprachige Slogans zu definieren, nur allzugerne gerne hinterher. So lesen Passagiere auf dem Flughafen Madr "Siemens - la fuerza de la innovacion", in Frankfurt gelandet steht auf dem selben Werbeplakat in großen Lettern: "Siemens - the force of innovation".

Zur Startseite