Outplacement-Beratung gefragt

Entlassungen - bloß nicht das Gesicht verlieren!

04.04.2009
Aus Angst vor Imageverlust gestalten Unternehmen den Personalabbau so reibungslos wie möglich.

Knapp ein Drittel der deutschen Unternehmen reagiert auf die Wirtschaftskrise mit dem Abbau von Mitarbeitern. Auch Führungskräfte sind betroffen: Bei den Unternehmen, die Mitarbeiter abbauen, sind dies zu acht Prozent Mitarbeiter in Leitungspositionen. Am stärksten vom Mitarbeiterabbau betroffen sind Sachbearbeiter (29 Prozent) und Mitarbeiter in der Produktion (25 Prozent), gefolgt von Hilfsarbeitern (24 Prozent) und Spezialisten (14 Prozent). Insgesamt sagen 29 Prozent der Unternehmen, dass sie zwischen elf und 50 Mitarbeiter abbauen werden. 17 Prozent wollen zwischen 101 und 500 Mitarbeiter entlassen, 16 Prozent zwischen 501 und 1.000 und zehn Prozent planen, mehr als 1.000 Mitarbeiter freizusetzen. Immerhin 14 Prozent der befragten Unternehmen wollen hingegen Personal aufbauen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Kienbaum-Studie "Personalkostenreduzierung und Outplacement", an der sich mehr als 500 deutsche Unternehmen aller Größenklassen und Branchen beteiligt haben.

Aufhebungsvertrag mit Abfindung am häufigsten genutzt

Am häufigsten wird der Aufhebungsvertrag mit Abfindung als Instrument bei einer Trennung genutzt, gefolgt vom Aufhebungsvertrag sowohl mit einer Abfindung als auch einer Newplacement-Beratung (Outplacement-Beratung) und dem Aufhebungsvertrag in Kombination mit einer Newplacement-Beratung. 57 Prozent der Unternehmen setzen auf die natürliche Fluktuation. "Die Unternehmen müssen ihre Strukturen verschlanken und Prozesse optimieren. Wenn alle Instrumente ausgereizt sind, bleibt nur der Mitarbeiterabbau. Aus der Krise 2001 haben die Unternehmen aber gelernt: Bevor man Mitarbeiter freisetzt, werden die besten Köpfe im Unternehmen identifiziert sowie alle möglichen anderen Maßnahmen der Kostenreduktion ausgeschöpft. Wenn der Abbau unabdingbar geworden ist, versuchen die Unternehmen alles, diesen so reibungslos wie möglich zu gestalten. Zu groß ist die Angst vor Imageverlusten, auch mit Blick auf zukünftig wieder engere Kandidatenmärkte. Die Newplacement-Beratung hat sich dabei zu einem der wichtigsten Bausteine im Rahmen des Trennungsprozesses entwickelt", sagt Jochen Kienbaum, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kienbaum Consultants International.

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