Papier-Recycling mit PaperLab

Epson will auf der CeBIT Papier herstellen

Armin Weiler kümmert sich um die rechercheintensiven Geschichten rund um den ITK-Channel und um die Themen der Distribution. Zudem ist er für den Bereich PCs und Peripherie zuständig. Zu seinen Spezialgebieten zählen daher Notebooks, PCs, Smartphones, Drucker, Displays und Eingabegeräte. Bei der inoffiziellen deutschen IT-Skimeisterschaft "CP Race" ist er für die Rennleitung verantwortlich.
Die Papier-Recyling- und Produktionsmaschine PaperLab von Epson kann dezentral aus altem neues Papier machen. Aus der CeBIT soll die Maschine erstmals in Europa gezeigt werden.

Vor gut einem Jahr sorgte der japanische Technologiekonzern Epson auf einer Messe in Tokyo für Aufsehen: In einem etwa 2,6 x 1,2 x 1,8 Meter großen, schrankähnlichen Kasten findet ein Prozess statt, der sonst nur in großen Fabriken abläuft: Das "PaperLab" produziert aus Altpapier neues, bedruckbares Büropapier.

Die Papierfabrik im Büro kommt auf die CeBIT 2017: Das PaperLab von Epson kann aus Altpapier neues Papier herstellen.
Die Papierfabrik im Büro kommt auf die CeBIT 2017: Das PaperLab von Epson kann aus Altpapier neues Papier herstellen.
Foto: Epson

Nun soll die Mini-Papierfabrik erstmals auch nach Europa kommen: Auf der CeBIT vom 20. bis 24. März 2017 in Hannover wird Epsondas PaperLab im Gepäck haben. Allerdings ist es noch nicht sicher, ob die Maschine auch hierzulande auf den Markt kommt. Der Verkaufsstart sei "in Kürze" in Japan geplant, der Vertrieb in anderen Ländern stehe noch nicht fest, heißt es bei Epson.

Das PaperLab könnte so direkt im Büro zum Einsatz kommen. "Der Launch des PaperLab unterstreicht die Strategie von Epson, wirklich innovative ökoeffiziente Technologien zu entwickeln, die den Arbeitsplatz und die Arbeitsprozesse in Zukunft verbessern", meint dazu Epson-Präsident Minori Usui.

Kein Wasserverbrauch, keine Transportwege

Das Gerät arbeitet in drei Produktionsschritten: Das Altpapier wird zunächst in einem Trockenverfahren in lange, dünne Fasern zerkleinert. Das hat zudem den Nebeneffekt, dass vertrauliche Papierdokumente zuverlässig vernichtet werden.

Im zweiten Schritt werden die Fasern mit unterschiedlichen Bindemitteln vermengt. Damit kann die Bindungsstärke oder Weißheitsgrad des Papiers erhöht sowie die Farbe, Duft, Flammbeständigkeit oder andere Eigenschaften beeinflusst werden.

Im letzten Schritt wird die Form des Papiers bestimmt. So kann das Format und die Dichte und Dicke des Endprodukts variiert werden.

Laut Epson wird das erste Papier drei Minuten nachdem das PaperLab mit Altpapier gefüttert worden ist produziert. Das System kann demnach etwa 14 A4 Seiten pro Minute und 6.720 neue Blätter an einem Acht-Stunden-Tag herstellen.

Über Kosten und Zusammensetzung der Bindemittel macht Epson keine Angaben. Ein interessanter Ansatz ist es allemal, da Transportwege entfallen und kaum Wasser für den Prozess benötigt wird.

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