Erfolg mit XXL-Shops?

09.07.2007
Bei den Fachhandelsorganisationen ist ein auffälliger Trend zu beobachten: Sie investieren sehr viel Geld, um die Zahl der besonders großen Filialen zu erhöhen. Welche Bedeutung diese XXL-Shops für die Handelsketten haben, lesen Sie hier.

Von Ulrike Goreßen

Bei den drei Handelskooperationen ElectronicPartner, Euronics und Expert ist ein deutlicher Hang zur Größe sichtbar. Denn die Zahl der großen und besonders großen Fachmärkte steigt stetig. Ab einer Ladenfläche von 800 bis 1.000 Quadratmetern aufwärts werden diese Fachmärkte bei Euronics Mega Companies und bei Expert Super Stores genannt. Im EP-Verbund heißt die Fachmarktlinie MediMax.

Derzeit gibt es mehr als 100 MediMax-Filialen in Deutschland, zur Euronics-Verbundgruppe (Gesamtladenzahl über 3.000) gehören 122 Fachmärkte, davon werden 55 unter dem Namen Mega Company geführt und deren durchschnittliche Verkaufsfläche beträgt 1.300 qm. Einen besonders hohen Anteil an Super Stores findet man bei der Expert. Sie ist ein Zusammenschluss von 220 Gesellschaftern mit insgesamt 402 Geschäften. Davon zählen sogar 160 Betriebe nach GfK-Berechnung (mindestens 800 qm Ladenfläche) zu den "technical Super Stores". Im Durchschnitt beträgt die Verkaufsfläche aller Läden sogar 1.400 Quadratmeter.

Eines haben die extragroßen Fachmärkte über alle Verbundgruppen hinweg gemeinsam: Viele findet man auf der grünen Wiese in Industrieparks außerhalb der City. Oder in kleineren und mittleren Städten, wo sie so etwas wie "Abfangjäger" sind, wie Jan van Baßhuysen, Leiter Fachmärkte und Betriebstypenmanagement bei Euronics, erklärt: "Wenn die Auswahl und der Preis vor Ort stimmen, brauchen die Kunden nicht 30 Kilometer weit in eine größere Stadt zu fahren." Wichtig sind hier ein zentraler Standort und die Kaufkraft im Ort. Letztere kann sogar dazu führen, dass sich in einer Kleinstadt mit 12.000 Einwohnern ein Fachmarkt rentiert." In der Regel bietet ein Mega- oder Super-Store ein Vollsortiment an, also weiße Ware, Unterhaltungselektronik sowie IT und TK. Das Angebot reicht von Kleinteilen wie Batterien oder Kabeln bis hin zu hochwertigem Home Entertainment. Wichtig ist es, eine gute Mischung aus Palettenware in den Regalen und platzintensiven Präsentationen einzelner hochwertiger Produkte und Lösungen zu bieten. Die Tendenz bei allen Fachmärkten geht zu speziellen Bereichen, in denen der Kunde die Produkte in Ruhe ausprobieren kann. Dazu gehören digitale Anspielstationen, an denen man CD und DVDs anhören und ansehen sowie Spiele ausprobieren kann.

Auch im Bereich der weißen Ware geht Probieren über Studieren. Da erleben die Kunden in einer Kaffeebar den Geschmack des neuen Brühsystems oder testen wie im neuen MediMax in Hamburg-Stellingen auf einer Staubsauger-Teststrecke das Saugverhalten der neuesten Modelle.

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