"Erfreulich": Cisco macht IOS modular

29.04.2004

Nahezu unvermeidlich werkelt Ciscos Netzbetriebssystem IOS (Internetwork Operating System) in IP-Netzwerken. Ein ehrwürdigen Alter hat auch die aktuelle Version - IOS wurde in den 80er-Jahren entwickelt, von Cisco 1992 in der Version 9.1 veröffentlicht, und seitdem tut es als Software-Monolith seine Dienste.

Nun hat Cisco IOS komplett umgekrempelt und wird es in den kommenden Monaten marktfertig machen. Laut Mike Volpi, Technologiechef der Router-Abteilung, wird es modular aufgebaut sein - zur Freude von Administratoren, die bisher gezwungen sind, von einem Software-Image aus verschiedene Funktionalitäten jeweils neu zu kompilieren, um dann IOS mittels Reboot zu starten.

Das neue IOS wird partitionsfähig sein, so Volpi, sodass über dem Kernel verschiedene Anwendungen je nach Kundenbedürfnis hinzugefügt werden können.

In der Branche stößt diese Ankündigung auf positive Resonanz. Zwar warte man ab, wie Ciscos neues IOS tatsächlich ausfallen werde, doch grundsätzlich sei es überfällig. "Es wäre sehr erfreulich, wenn ich das, was ich gerade benötige - VPN, VoIP, Firewall, Storage oder MPLS -, nur einzuspielen bräuchte. Der administrative Aufwand würde sich deutlich verringern", erklärte stellvertretend David Newmann, Mitglied des Testlabors der IDG-Publikation "NetworkWorld".

Im Übrigen würde Cisco dann mit dem kleinen Konkurrenten Extreme Networks gleichziehen. Dieser brachte im Dezember 2003 sein Unix-basiertes Extreme Ware XOS auf den Markt.

Wolfgang Leierseder

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