In sieben deutschen Versandzentren

Erneut Streiks bei Amazon

03.05.2021
Die Gewerkschaft Verdi hat Amazon-Beschäftigte in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut zum Streik aufgefordert. Amazon erwartet keine Auswirkungen auf sein Geschäft.
Auch im Amazon-Logistikzentrum in Leipzig hatte die Gewerkschaft Verdi in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut zum Streik aufgerufen.
Auch im Amazon-Logistikzentrum in Leipzig hatte die Gewerkschaft Verdi in der Nacht von Sonntag auf Montag erneut zum Streik aufgerufen.
Foto: Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hatte die Amazon-Beschäftigten in sieben deutschen Versandzentren in der Nacht von Sonntag auf Montag zum Streik aufgerufen. Sie sollten in Leipzig (Sachsen), Rheinberg und Werne (Nordrhein-Westfalen), Koblenz (Rheinland-Pfalz), Graben (Bayern) und an zwei Standorten in Bad Hersfeld (Hessen) die Arbeit niederlegen. "Die Gewerkschaft fordert vom Konzern die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels sowie den Abschluss eines Tarifvertrags "Gute und gesunde Arbeit", teilte Verdi dazu mit.

"Wir fordern in den Tarifrunden der verschiedenen Bundesländer Gehaltssteigerungen von 4,5 Prozent plus 45 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem darf kein Stundenlohn unter 12,50 Euro liegen", fasste Orhan Akman, der bei Verdi für den Einzel- und Versandhandel zuständig ist, die Forderungen der Gewerkschaft zusammen.

Amazon wehrt sich vehement gegen Tarifverträge

Amazon wies die Kritik und die Forderungen zurück. "Tatsächlich bietet Amazon bereits, was sie fordern: exzellente Löhne, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen - und das alles in einer sicheren, modernen Arbeitsumgebung", teilte das Unternehmen mit. Der Konzern rechnet nicht damit, dass Amazon-Kunden die Arbeitsniederlegungen zu spüren bekommen. Streiks hätten in der Vergangenheit kaum Auswirkungen gehabt.

Amazon war in den vergangenen Monaten öfter in der Kritik. Zum Beispiel wurde dem Konzern vorgeworfen, der Druck auf die Lieferfahrer sei so groß, dass sich diese nicht einmal Pinkelpausen gönnen können. Außerdem wurde der Widerstand des Konzerns gegen den Versuch der Gründung einer Gewerkschaft durch seine Mitarbeiter im US-Bundesstaat Alabama von Arbeitnehmervertretern weltweit kritisiert. Bei der Abstimmung der Mitarbeiter am Standort Bessemer sprach sich die Mehrheit der rund 6.000 Amazon-Beschäftigten an dem Standort dann aber doch gegen den Anschluss an die US-Handelsgewerkschaft RWDSU aus. Amazon bezahlt seine Mitarbeiter dort deutlich besser als ortsüblich, allerdings werden die (dpa/pma)

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