"Die Semiramis Software AG gibt bekannt, dass das Unternehmen und seine Muttergesellschaft Semiramis Software GmbH einen Antrag auf Insolvenz gestellt haben, weil keine Einigung über eine Fortführungslösung erzielt werden konnte", erklärt das Unternehmen heute in Hannover.
Semiramis stellt unter dem gleichlautenden Namen ERP-Lösungen auf Basis von Java her. Auf der derzeit stattfindenden IT-Fachmesse Systems in München hatte die Firma noch über neue Entwicklungen und Produktstrategien gesprochen. Was daraus nun wird, ist völlig offen.
Bereits gestern hatte die Semiramis Software GmbH in Österreich Insolvenz angemeldet, zu der die Semiramis Software AG gehört. Die GmbH wiederum ist in den Konzern KTW Group eingebunden. Bei diesem arbeiten zirka 250 Berater, Entwickler und Systemspezialisten, so die Angabe des Unternehmens.
Die Semiramis Software AG, die geschätzte 45 bis 50 Mitarbeiter hat, wurde 1995 als C.I.S. AG in Hannover gegründet.
Als Unternehmer der Semiramis AG firmiert neben Reinhold Karner der Industrielle Franz Koch. Koch und Karner halten zu gleichen Teilen das Unternehmenskapital.
Laut unternehmensnahen Kreise kam es in den letzten Monaten immer wieder zu finanziellen Engpässen bei der Semiramis AG. So seien beispielsweise Gehälter häufig verspätet bezahlt worden, berichtet das Fachmagazin "is report". Der geistige Vater der Semiramis-Software, Entwicklungschef und Prokurist Egon Steinkasserer, habe bereits angekündigt, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen, so das Fachmagazin.
Kunden der Semiramis AG sind unter anderen die Unternehmensgruppe Hoffmann, zu der das Markenunternehmen SONAX GmbH &Co.KG gehört, und die Verbundgruppe Electronic Partner.
Karner soll, so erklärte er gegeüber dem "is report", die Option haben, die ERP-Suite Semiramis weiter zu entwickeln und zu vermarkten. Der Semiramis-Gründer ist auch Gründer und CEO der zur KTW Group zählenden KTW Software Consulting GmbH im Österreichischen Kirchbichl/Tirol. (Computerwoche/ wl)