ERP: Der Anspruch wächst

30.07.2007
Von Lasse Hinrichsen
Rund 600 ERP-Anbieter gibt es hierzulande. Der Kunde hat die Wahl: Bei vergleichbaren Funktionen ist der Preis zum Erfolgsfaktor geworden. Falsch, wie die Ibees GmbH und die Nubix GmbH meinen.

Künftig werden Individualität von ERP-Systemen und die Qualität der Kaufsberatung bestimmen, welche Potenziale der Anwender seiner Geschäftssoftware erschließt und wofür er sich entscheidet. Häufig bedeutet die Einführung eines neuen ERP-Systems für kleine und mittelständische Unternehmen eine große Investition.

Viele Mittelständler tendieren deshalb dazu, sich für eine günstige, aber starre Lösung zu entscheiden. Mit dem Versprechen niedriger Investitionskosten werden dann gleichzeitig hohe Optimierungspotenziale in Aussicht gestellt. Dass diese bei solchen Lösungen in der Praxis tatsächlich deutlich geringer ausfallen als in hochanpassungsfähigen ERP-Systemen, wird dabei meist verschwiegen.

Die Investitionshöhe sollte also bei der Auswahl des geeigneten Systems nur eine untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr ist der mit dem Nutzen einhergehende Amortisationszeitraum entscheidend. Zu selten wird auch erwähnt, dass ohne eine kompetente Analyse der vorhandenen Prozesse vor Ort auch mit der besten ERP-Lösung keine effektive Optimierung im Sinne einer umfassenden Unternehmenssteuerung erreicht werden kann.

Ein flexibles ERP-System ist die Grundvoraussetzung für eine dauerhafte Prozessoptimierung. Praxisnahe und innovative Lösungen haben sich dabei schon immer gegen veraltete Konzepte und überholte Denkweisen durchgesetzt. Besonders hohe Anforderungen stellen Kunden, die aus dem Maschinenbau oder der Einzel- und Kleinserienfertigung kommen. Die hier vorherrschenden, oft äußerst individuellen Arbeitsabläufe erfordern eine maximal anpassbare Anwendung. Für ERP-Lieferanten mit einer anspruchsvollen Klientel führt deshalb kein Weg am Ausbau der technologischen Basis vorbei - für mehr Flexibilität.

Der Dresdner ERP-Lieferant Ibees als Beispiel: "Als mittelständischer ERP-Hersteller muss man konsequent den Weg zum ganzheitlichen Lösungsanbieter, weg vom reinen Entwickler und Technologieträger gehen", so Geschäftsführer Matthias Tanzer. Die technologische Basis hat das Unternehmen mit einer mehrschichtigen, modularen Architektur und dem Wechsel hin zur Verwendung von Java/JavaEE geschaffen. Hierin sieht Tanzer ein Stück Zukunftssicherheit von ERP-Systemen. Denn Java-basierte ERP-Anwendung ermöglichen eine einfache Integration in heterogenen Systemlandschaften.

Durch die Zusammenarbeit mit der ebenfalls aus Dresden stammenden Nubix Software-Design GmbH erweitert die Ibees GmbH nun das technologische Know-how. "Nur die enge Verzahnung der Ressourcen und eindeutige Kompetenz- und Kommunikationsstrukturen machen aus Technikpartnern einen ganzheitlichen Lösungsanbieter", erklärt Nubix-Geschäftsführer Jens Krauße.

Beide Unternehmen haben sich nun vorgenommen, ein Lösungsszenario zu schaffen, das die immer komplexer werdenden Aufgabenstellungen in der Abbildung von Geschäftsprozessen in der Fertigungsindustrie erfüllen kann.

Aber: Verbesserungs- und Einsparungspotenziale ergeben sich aber nicht allein aus dem ERP-System, sondern nur dann, wenn der Anbieter sich auch in der Aufnahme, Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen und Abläufen auskennt. Tanzer: "Der ideale ERP-Hersteller ist ein ganzheitlicher Lösungsanbieter, dessen Know-how von der Prozessanalyse über Konzeption und deren Umsetzung bis zum Support reicht."

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