ERP verkaufen ohne Einstiegsgebühr

31.03.2006
Die Landauer ERP-Schmiede GDI will im harten Wettbewerb für kaufmännische Software mit einem neuen Partnerprogramm bestehen, das seine Vorzüge hat.

Von Alexander Roth

Im mittelständischen Markt für kaufmännische Software findet immer mehr Verdrängung statt. So sah sich der Pfälzer Hersteller GDI gezwungen, auf eine neue Karte zu setzen: Er will Wiederverkäufer jetzt mit attraktiven Partnerstufen zu einer Zusammenarbeit bewegen.

Partnerschaft auf Probe

So bietet GDI Wiederverkäufern ab sofort eine kostenlose Partnerschaft "auf Probe" an. Diese Partnerstufe beinhaltet eine zweitägige gebührenfreie Schulung, die zum Vertrieb der Software autorisiert, sowie eine Vollversion aller Module des hauseigenen ERP-Produkts "GDI-Line". Diese Software können die Fachhändler zu Demonstrationszwecken oder für die eigene Abrechnung verwenden. Das Paket beinhaltet die netzwerkfähigen Module "Auftrag & Warenwirtschaft Standard", "Finanzbuchhaltung" sowie "Anlagenbuchhaltung" von GDI-Line.

Einen Kostenpunkt gibt es allerdings immer noch: Für die "Partner-Police", die Support, Beteiligung an Fachhandelsforen und kostenlose Updates für seine erhaltene Fachhandelssoftware enthält, fallen Gebühren von monatlich 50 Euro an. Petra Kronenberg, Vertriebsleiterin von GDI, beschreibt das Konzept der Herstellers: "Wir sprechen mit dem Modell Fachhändler an, denen die Zugangsgebühren unserer Wettbewerber zu hoch sind." Sie betont, dass GDI für die neue Partnerstufe nur ernsthaft interessierte Fachhändler suche, im Stile eines "gegenseitigen Austestens".

Geld fürs Empfehlen

Auch an weniger verkaufsfreudige ERP-Fachleute hat GDI gedacht: Ab April 2006 wird das Partnerprogramm eine weitere Stufe enthalten: die "Friends of GDI". Dabei spricht der Hersteller IT-Unternehmen mit Gewerbeschein an, die die ERP-Produkte des Herstellers aktiv empfehlen. Bei erfolgreicher Projektvermittlung verspricht der Hersteller dem Tippgeber eine Provision von 20 Prozent des umgesetzten Preises.

Die übrigen Partnerstufen bleiben gleich: Es gibt "Premium-", "Profi-" und OEM-Partnerschaften, die verschieden hohe Margen, Werbezuschüsse und diverse Formen der Zusammenarbeit ermöglichen. In der einfachsten Stufe beginnen die Margen bei 30 Prozent, wie Kronenberg verspricht.

Die ERP-Module von GDI werden nach Angaben des Herstellers derzeit von rund 200 Fachhändlern in Deutschland vertrieben und von rund 18.500 Unternehmen, vorwiegend aus dem mittelstän- dischen Umfeld, branchenübergreifen eingesetzt.

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