Erreichbarkeit geht vor Erholung

07.10.2004

"Nach mir die Sintflut!" - Was den Urlaub betrifft, gilt dieses Motto für die meisten Arbeitnehmer nicht. Denn die Mehrzahl ist auch im Urlaub ständig für den Chef und die Kollegen erreichbar.

Das ergab eine Umfrage des Karriereportals Jobware unter 1.037 Arbeitnehmern. 58 Prozent von ihnen gaben an, auch während der freien Tage erreichbar zu sein. Besonderen Wert auf ständige Erreichbarkeit legen anscheinend Angestellte aus dem technischen und naturwissenschaftlichen Bereich: 61 Prozent von ihnen haben ihr Mobiltelefon auch im Urlaub immer eingeschaltet. Auch Beschäftige im Einkauf und Vertrieb (59,9 Prozent), IT-Kommunikationsfachleute (54,9 Prozent) sowie Banker und Controller (54,8 Prozent) haben der Befragung zufolge auch im Urlaub ein offenes Ohr für die Belange der Firma.

Das vorbildliche Verhalten hat allerdings auch seine Schattenseiten: Viele der Befragten gaben an, dass die ständige Telefonbereitschaft zu Lasten der Erholung geht. So beklagen 25 Prozent der Befragten aus dem Banken- und Finanzbereich eine Minderung des Erholungswerts, 19 Prozent der Techniker und Naturwissenschaftler und 18,3 Prozent der Arbeitnehmer aus dem Bereich Marketing und PR empfinden die ständige Erreichbarkeit als Belastung.

Meister der Entspannung sind übrigens die Befragten aus den medizinischen und sozialen Berufen sowie aus dem Bereich Aus- und Weiterbildung. 56,8 Prozent von ihnen waren der Meinung, dass die Kollegen auch alleine zurechtkommen müssen, und lassen deshalb ihr Mobiltelefon ausgeschaltet.

Gabi Strasser

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