Ersatzteil-Disti peilt Umsatzmarke von 100 Millionen Mark an

28.06.2001
Die MK Computer Electronic GmbH positioniert sich als Distributor für Ersatzteile, betreibt aber auch ein Repaircenter und agiert als regionaler Netzwerker. Das Geschäft mit Austauschartikeln soll dem Disti 2005 100 Millionen Mark Umsatz bescheren.

Massimo Scuderi klingt recht zufrieden. Denn sein Umsatzziel von 30 Millionen Mark für das Jahr 2000 hat der Geschäftsführer der MK Computer Electronic GmbH erreicht - und mit 32,7 Millionen Mark sogar leicht übertroffen. Den größten Teil des Umsatzes - etwa 85 Prozent - der Firma mit Sitz in Kuchen bei Stuttgart machte im vergangenen Jahr der Handel mit Ersatzteilen aus. So sagt Geschäftsführer Scuderi denn auch: "Unser Kerngeschäft ist die Ersatzteildistribution." MK hat Verträge mit Herstellern wie IBM, Hewlett-Packard, Lexmark sowie Compaq, und für Acer wickelt der Disti exklusiv die Ersatzteilversorgung ab.

"Besonders gut gelaufen sind im vergangenen Jahr Ersatzteile von Hewlett-Packard und Komplettgeräte im Highend-Bereich von IBM und Compaq", weiß Scuderi zu berichten. Rund 200.000 Austauschartikel für Workstations, Desktops, Server und Laptops hat MK im Programm. Im Jahr 2000 trugen 56 von 100 verkauften Ersatzteilen das Label von Big Blue, 22 das von Hewlett-Packard, 13 Prozent der Austauschartikel kamen aus dem Hause Lexmark, fünf Prozent von Acer und vier Prozent von Compaq. Stolz ist das 1990 von den Brüdern Massimo und Rosario Scuderi gegründete Unternehmen vor allem auf sein Vorabtauschprogramm, das dem Handel die Lieferung von Ersatzteilen innerhalb von 24 Stunden garantiert.

Neben Ersatzteilen verkauft der Distributor auch komplette Notebooks an den Fachhandel, zum Beispiel von IBM und Compaq. Dieser Geschäftsbereich trägt zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei. Außerdem betreiben die Schwaben ein Repaircenter, beispielsweise für Drucker und Monitore. "Damit wollen wir den Handel unterstützen", kommentiert Scuderi. Maximal fünf Prozent mache dieser Service vom Umsatz des Unternehmens aus, so der Geschäftsführer weiter. Welchen Stellenwert das Großkundengeschäft des Distributors einnimmt, das 1999 noch etwa 20 Prozent zum Umsatz beigetragen hat und forciert werden sollte (siehe ComputerPartner 26/99, Seite 20), kann Scuderi nicht sagen. Denn dieser Geschäftsbereich sei von den anderen nicht mehr zu trennen, begründet er. Eingestellt hat der Disti auch den Vertrieb von PCs unter dem Label "MK Level". "Der Verkauf der Eigenmarken-PCs hat sich für uns nicht gerechnet", erklärt Scuderi. Dafür agiert das Unternehmen inzwischen aber als Netzweker - wenn auch nur regional, wie der Geschäftsführer erklärt.

Große Pläne und Visionen

Für die Zukunft hat sich der schwäbische Tausendsassa einiges vorgenommen. Bis zum Jahr 2005 soll der Umsatz von aktuell 32,7 Millionen Mark auf 100 Millionen Mark anwachsen. Allerdings soll nicht mehr wie 1999 geplant die Notebook-Distribution für den erwünschten Umsatzschub sorgen. Vielmehr bauen die Schwaben bestehende Partnerschaften im Ersatzteilvertrieb aus und suchen neue Partner. Große Erwartungen setzt Geschäftsführer Scuderi auch in die Ausweitung seiner Verträge mit Hewlett-Packard auf andere Segmente - welche Segmente da genau gemeint sind, verrät er jedoch nicht.

Außerdem liebäugelt das Unternehmen mit einem neuen Logistik-Center, dessen Bau es in der offiziellen Firmenbroschüre unter der Rubrik "Zukunftspläne" bereits angekündigt hat. Standort oder Baubeginn stehen indes noch nicht fest. Zurzeit stehen dem Distributor mit etwa 3.500 aktiven Kunden insgesamt etwa 5.000 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche zur Verfügung, unter anderem in Form eines Auslieferungslagers in der Schweiz.

Im Zuge der europäischen Währungsunion erhofft sich MK auch Kundschaft aus dem Ausland. Schon jetzt hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ASP-Partner in Indien, Afrika, den USA und in Australien.

Damit das Personal mit dem geplanten Wachstum mithalten kann, baut der Disti vor: 2001 bildet MK erstmals in den Berufen IT-Systemelektroniker und IT-Systemkaufmann aus und vergrößert damit seinen Mitarbeiterstamm von 33 auf 35.

www.mk-electronic.de

ComputerPartner-Meinung:

Der Distributor mit dem etwas anderen Geschäftsmodell: MK Computer Electronic setzt im Gegensatz zu den meisten Wettbewerbern nicht auf das Eigenmarkengeschäft, sondern konzentriert sich auf Ersatzteile und den damit verbundenen Austausch. Angesichts der angepeilten Wachstumsziele bis 2005 scheint dieser Geschäftsbereich für die Kuchener nicht schlecht zu laufen. Allerdings muss bei solchen großen Plänen auch die Logistik stimmen. (kj)

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