KUCHEN: Die Liste der Unternehmen, die im Windschatten von IBM entstanden sind, ist lang. Neben vielen großen finden sich auch zahlreiche kleinere Firmen. Eine davon ist die MK Computer Electronic GmbH, die sich mittlerweile als Ersatzteil-Distributor und Repaircenter etabliert hat.Umsatzzahlen in dreistelliger Millionenhöhe sind bei MK Computer Electronic nicht an der Tagesordnung. Dafür, so erklärt Geschäftsführer Massimo Scuderi, seien die Preise der distribuierten Artikel viel zu gering. Tatsächlich finden sich auf der Preisliste des schwäbischen Distributors Ersatzteile wie zum Beispiel Systemboards zum HEK von 600 bis 900 Mark, Adapter für rund 180 Mark, Kabel für 80 Mark oder Speichermodule für Drucker zu 50 Mark. Nimmt man den Vorabtausch-Service in Anspruch, bei dem das defekte, eingeschickte Teil sofort gegen ein neues eingetauscht wird, fällt der Preis noch niedriger aus. Doch Umsatz ist nur die eine Seite der Medaille: Viel wichtiger ist ohnehin die Marge. Und die, das versichert Firmengründer Scuderi, ist bei Ersatzteilen wesentlich höher als bei Komplettgeräten.
Dennoch gehören auch Komplettsysteme zum Angebot der MK Computer, die ihren Firmensitz in Kuchen bei Stuttgart hat. Seit etwa zwei Monaten, so berichtet Marketingleiter Axel Weinmann, biete das Unternehmen auch PCs unter dem Label "MK Level" an.
Beratung hat oberste Priorität
Neben der Ersatzteildistribution, dem Angebot an Vorabtausch und dem Repaircenter, in dem Drucker, Notebooks und PCs wieder fitgemacht werden, können Fachhändler bei MK Computer Electronic auch Notebooks beziehen - ein Bereich, der nach Scuderis Worten weiter ausgebaut werden soll. "Tragbaren Geräten gehört die Zukunft", so seine Einschätzung. Entsprechend optimistisch beurteilt er auch die Aussichten für sein Unternehmen in diesem Bereich. "Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Umsatz von 30 Millionen Mark. Bis zum Jahr 2005 sollen es dann 100 Millionen Mark sein - und das vor allem durch die Distribution von Notebooks."
Neben Fachhändlern bedient der Distributor auch Großkunden, was nach Angaben von Scuderi keine Schwierigkeiten mit sich bringt. "Wir haben Rahmenverträge in Sachen Reparaturservice mit großen Unternehmen wie Debis, Volkswagen oder Alcatel", berichtet er. Im Moment macht das Großkundengeschäft etwa 20 Prozent vom Umsatz aus, soll aber in Zukunft forciert werden.
Viel Wert wird bei MK Computer Electronic auf Service gelegt. So seien 15 der insgesamt etwa 35 Mitarbeiter ausschließlich für die telefonische Beratung der Kunden zuständig. "Gerade im Ersatzteilgeschäft ist das technische Wissen der Mitarbeiter sehr wichtig", erklärt der Firmengründer. Aus diesem Grund würden die Mitarbeiter ständig geschult. Betont Scuderi: "Beratung ist unser Geschäft." (sn)
Nach Firmenangaben kommt der neue Eigen-PC "MK Level" vor allem gut beim Mittelstand an.
MK Computer Electronic ist fest in italienischer Hand: Gemeinsam mit seinem Bruder Rosario führt Massimo Scuderi (Foto) den Distributor.