RTL an Bord

Erste DVB-T-Ausstrahlung über MPEG4-Standard in Stuttgart

13.02.2009
Im dritten Quartal 2009 will Eutelsat im Stuttgarter Raum mit der Ausstrahlung von DVB-T-Fernsehen im effizienteren MPEG4-Standard beginnen. Die Mediengruppe RTL Deutschland ist der erste Partner.

Die Eutelsat visAvision GmbH vermarktet und betreut zukünftig die Ausstrahlung von TV-Programmen in der DVB-T-Region Stuttgart. Erster Kunde des neuen Angebotes mit sechs Programmen ist die Mediengruppe RTL Deutschland aus Köln. Dabei werden diese Programme erstmals über den effizienten MPEG-4-Standard verbreitet. Der Start ist für das dritte Quartal 2009 geplant. Die technische Reichweite zum Start liegt bei 1,6 Millionen Haushalten. Bislang gab es jedoch nur etwa 200.000 Kunden, da es im Stuttgarter Raum keine Privatprogramme per DVB-T gab. Mit der Angebotserweiterung erhofft man sich, dass die Nachfrage deutlich steigt.

Die Vermarktung des Angebotes startet im Verlaufe des dritten Quartals 2009. Geplant ist ein Free-TV Basis-Angebot mit den Sendern RTL, VOX, SUPER RTL und RTL II. Daneben soll es mit den Sendern Passion und RTL Crime auch erstmals ein Pay-Paket geben. Die Programminhalte von RTL, VOX, SUPER RTL und RTL II sind kostenfrei zu empfangen. Eutelsat will die beiden Kanäle RTL Crime und Passion aus dem Pay-Paket im Rahmen der Einführung für ein Jahr lang gratis anbieten.

Interessierte Zuschauer benötigen für den Empfang der Programme einen MPEG 4-tauglichen DVB-T-Receiver, der das Verschlüsselungssystem Conax verarbeiten kann. Der Verkaufspreis entsprechender Empfangsgeräte soll bei 100 Euro liegen. Der Kunde kann mit diesem Gerät auch die existierenden DVB-T Angebote, etwa die öffentlich-rechtlichen Sender, die im MPEG 2-Standard ausgestrahlt werden, empfangen. Im Receiverpreis enthalten ist schon eine Pauschale für die Bereitstellung aller technischen Dienstleistungen durch Eutelsat. Das Unternehmen befindet sich bereits in intensiven Gesprächen mit Herstellern diverser Empfangsgeräte. Erste empfangsbereite Receiver sollen im Großraum Stuttgart ab Sommer 2009 im Handel sein.

Mit dem Einsatz des Komprimierungsverfahrens MPEG-4 lassen sich verfügbare DVB-T-Frequenzen wesentlich effizienter und wirtschaftlicher nutzen, da es im Vergleich zum derzeit eingesetzten MPEG-2-Standard bei gleicher Qualität weniger als die Hälfte der Bandbreite benötigt. Dadurch lassen sich mehr Programme im vorhandenen Frequenzspektrum übertragen.

Auch wenn die öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF noch nicht im MPEG4-Boot sind, wollen sie den Testlauf sehr aufmerksam verfolgen, wie Axel Dürr, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) in Stuttgart, betont. Da sich MPEG4 bereits beim digitalen Satelliten- und Kabelfernsehen durchgesetzt hat und ihn Frankreich bereits für DVB-T nutzt, hat der neue Standard beste Zukunftsaussichten. (go)

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