Erste Erfolge nach vier Jahren im OEM-Untergrund

16.12.1999
SCHWALBACH: Vor rund einem Jahr wagte Samsung Electronics den Wiedereinstieg in den deutschen Druckermarkt: Als OEM-Partner längst etabliert, wird die Technik nun auch wieder unter dem eigenen Label geführt. Nach einem Jahr der "Marktvorbereitung" hat sich der Hersteller für 2000 einiges vorgenommen.

Samsung Electronics geht den deutschen Druckermarkt gemächlich an. 1999 diente dem Hersteller nach eigener Aussage zur "Marktvorbereitung". Für das kommende Jahr hat man sich zwar einiges vorgenommen, doch utopisch sind die Pläne nicht: "Wir sind der festen Überzeugung, aus dem derzeitigen ein Prozent Marktanteil schon im nächsten Jahr bis zu drei Prozent zu machen", meint Wolfgang Baars, verantwortlich für den Druckerbereich bei Samsung in Deutschland. "Für uns ist es jetzt aber besonders wichtig, ein strategisches Händler- und Distributorennetz aufzubauen, um deutlich unsere Endkundenpräsenz zu erhöhen", so der Manager weiter. Bislang wurden die Drucker vor allem über die etablierten Kanäle der Monitordivision vertrieben. "Die Erfahrung mit unseren Partnern und Endkunden in dieser Zeit hat gezeigt, daß unser Neustart richtig war." Eigentlich war der Wiedereinstieg von Samsung ins deutsche Druckergeschäft keine Überraschung: Der Hersteller hatte sich zwar offiziell vor vier Jahren daraus verabschiedet, verschwunden war er aber nie: Als OEM-Partner lieferte Samsung an Kunden wie Xerox, Lexmark und NEC, machte in Deutschland damit europaweit die besten Umsätze. Seit Oktober 1998 werden nun auch 40 Prozent der Geräte unter dem eigenen Label verkauft. Im laufenden Geschäftsjahr hofft Samsung auf 10.000 verkaufte Printer und acht Millionen Mark Umsatz (Das Endergebnis lag bis Redaktionsschluß noch nicht vor.).

Seit März 1999 hat Samsung im Laserbereich eine eigene Printer-Produktlinie. Mit den drei eingeführten Produkten - "ML 5000 A" (8 Seiten pro Minute), "ML 6000" (12 Seiten pro Minute), "ML 7000" (16 Seiten pro Minute) - sei man in der Lage, jeden Kundenkanal zu bedienen, meint Baars. Sehr viel Wert lege man auf "Brand Awareness" und wisse nur zu gut, daß man hierfür noch einen langen Weg zurücklegen müsse. Um die Marke bekannter zu machen und den Partnern die richtige Unterstützung zu bieten, wird der Hersteller 2000 alles nutzen, was die Medien- und Marketingmaschinerie hergibt: Laut Baars sind Anzeigen und Berichte in Fachmagazinen, Events, Roadshows, Promotion, Spots und ähnliches bereits in Planung.

Erfolgreiche Synergien mit Monitorgeschäft

Auch ansonsten dürfte Samsung im kommenden Jahr gut beschäftigt sein: "Unser mittel- und langfristig gestecktes Ziel ist es, verstärkt in das Systemhaus- und Großkundegeschäft einzusteigen", erklärt Baars. Mit den Produkten für Netzwerkumgebungen hätte man bereits erste Erfolge einfahren können. Gleichzeitig will der Hersteller aber das Retail- und Small-Office- beziehungsweise Home-Office-Business nicht vernachlässigen. "Wir vergessen diesen wichtigen Kanal in keinster Weise." Im Systemhausgeschäft habe man bereits aus dem Monitorgeschäft Synergieeffekte erfolgreich nutzen können: "Parallel dazu werden wir auch weiterhin selber Corporate Accounts beziehungsweise Großkunden akquirieren und gemeinschaftlich mit den Systemhauspartnern beraten und bedienen."

Pünktlich zur Cebit 2000 wird Samsung zwei neue Geräte auf den Markt bringen. Hierbei handelt es sich um einen Zwölf-Seiten-Drucker mit Netzwerkoption (Fast Ethernet und 10B/T) und einer noch höheren Papieraufnahme sowie USB-Schnittstelle. Der zweite Laserprinter wird ein weiterer 16-Seiten-Drucker sein, der sich von dem aktuellen Modell in der Ausstattung durch eine Fast-Ethernet/10B/T-Netzwerkoption, zwölf Megabyte Speicher und Postscript-Karte unterscheidet. Man werde zwar noch weitere Printer zeigen, die gehen aber erst in der zweiten Jahreshälfte in den Verkauf. Dabei werde es sich um leistungsstarke Geräte im Bereich 20 bis 35 Seiten pro Minute und einen Farblaserdrucker handeln, verrät der Manager: "Wir erweitern die Produktlinie gemäß den Anforderungen auf dem deutschen Markt." Für Samsung Electronics ist die Printerdivision ein zukünftig sehr wichtiges Standbein, bestätigt Baars, was sich auch in der tatkräftigen Unterstützung vom Headquarter zeige. Der Druckermarkt in Deutschland sei neben England und Frankreich der wichtigste. (mf)

Zur Startseite