Erste Teilerfolge im Streit mit den Handwerkskammern erzielt

12.12.1997
MÜNCHEN: Vielleicht wird eine friedliche Koexistenz zwischen Nichthandwerk und Elektrohandwerk doch noch möglich. Es gibt zumindest einen Etappensieg zu verzeichnen.In unseren kühnsten Träumen hätten wir nicht erwartet, daß das Handwerk so dreist sein würde", wetterte noch vor kurzem Alexander Bojanowsky. Der Grund für den Unmut des Geschäftsführers des Bundesverband Informationstechnologien (BVIT) ist der IT-Branche derzeit nur zu gut bekannt: Das Handwerk wollte seiner Ansicht nach mit der Zusammenlegung der Gewerbe Büroinformationselektroniker und Radio- und Fernsehtechniker zum neuen Berufsbild Informationselektroniker den Fuß in den nichthandwerklichen IuK-Bereich bekommen und der Branche per Gesetz die Vernetzung von Computern verbieten lassen. Besonders die sogenannte "strukturierte Verkabelung" solle unter den Vorbehalt des Elektrohandwerks fallen.

MÜNCHEN: Vielleicht wird eine friedliche Koexistenz zwischen Nichthandwerk und Elektrohandwerk doch noch möglich. Es gibt zumindest einen Etappensieg zu verzeichnen.In unseren kühnsten Träumen hätten wir nicht erwartet, daß das Handwerk so dreist sein würde", wetterte noch vor kurzem Alexander Bojanowsky. Der Grund für den Unmut des Geschäftsführers des Bundesverband Informationstechnologien (BVIT) ist der IT-Branche derzeit nur zu gut bekannt: Das Handwerk wollte seiner Ansicht nach mit der Zusammenlegung der Gewerbe Büroinformationselektroniker und Radio- und Fernsehtechniker zum neuen Berufsbild Informationselektroniker den Fuß in den nichthandwerklichen IuK-Bereich bekommen und der Branche per Gesetz die Vernetzung von Computern verbieten lassen. Besonders die sogenannte "strukturierte Verkabelung" solle unter den Vorbehalt des Elektrohandwerks fallen.

Doch offenbar auf massiven Druck von Interessengruppen aus der IT-Branche - allen voran Kooperationen aus dem IT-Handels- und Dienstleistungsbereich - zeigte der Parlamentarische Arbeitskreis des Deutschen Bundestags, der über den Entwurf entscheidet, jetzt ein Einsehen: einige Passagen wurden den Forderungen der IT-Handels-Lobby entsprechend geändert. In der Begründung der Parlamentarier heißt es dazu: "Durch die Zusammenfassung werden nur Tätigkeiten erfaßt, die bereits bisher unter dem Vorbehalt der Meisterprüfung eines der bisherigen Handwerke oder beider stehen. Das Erfordernis der Meisterprüfung für die selbständige Ausübung eines Handwerks wird nicht erweitert..." Auch beim Thema strukturierte Verkabelung ließen die Parlamentarier mit sich reden. Ein weiterer Auszug aus der Begründung für den jetzigen Gesetzesentwurf: "Dabei wird davon ausgegangen, daß die für die Vernetzung von Computeranlagen eingesetzten sogenannten Strukturierten Verkabelungen auch von nichthandwerklichen Gewerben erstellt werden können. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß in diesem Marktsegment derzeit neben rund 2.400 Büroinformationselektronikern auch eine Vielzahl von nichthandwerklichen Betrieben tätig sind; dies soll auch weiterhin so bleiben." (du)

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