Es bleibt alles beim Alten!

11.11.2004

Nein, sich über die Wahl bei unseren entfernten Verwandten im Westen auszulassen bringt uns ITler im alten Europa nicht wirklich weiter. Noch ist es kein Österreicher geworden, obwohl sie inzwischen ja alle Schauspieler sind. Der Ölpreis steigt schneller als der Dollar fällt - so definiert man in diesen Wirtschaftskreisen eine erfolgreiche Politik. Für den Rest gibt es Kabelfernsehen.

Das Modell der alles durchdringenden Verflechtung von Politik, Medien und Business - und damit meine ich nicht den Mittelstand oder uns Kleinkrämer - scheint auch bei uns weiterhin das Maß aller Dinge zu sein. Der Export floriert, die Arbeitslosigkeit steigt, und trotzdem jubelt alles fröhlich der nächsten Runde Armut zu. Wie wäre es mit einem Arbeitstag zusätzlich? Welcher Feiertag darf es denn sein? Und ein paar Stunden mehr arbeiten in der Woche hat noch keinem geschadet. Vor allem nicht dem Export.

Wenn ich nur wüsste, was ich von unserer kleinen Klitsche aus für die Erfüllung unseres gemeinsamen globalen Auftrags exportieren könnte. Welche Produkte braucht die globalisierte Welt? Früher hieß es Brot und Spiele - die kannten Hartz IV noch nicht. Die Marschrichtung in eine Zweiklassengesellschaft mit Einkommen erhaltenden und Einkommen suchenden Menschen geht stetig voran. Und das ist so ziemlich das Einzige, das derzeit bei uns vorangeht. Von der geistig-moralischen Wende der Kohl-Ära wäre noch immer das erste Attribut zu erfüllen, moralisch haben wir uns schon gewendet. Und wenn dann bei uns gewählt wird, gibt es da wirklich Unterschiede? Zwischen Aldi und Metro, McDonald's oder Burger King? Dann wird es heißen: Sich über die Wahl im alten Europa auszulassen bringt uns nicht wirklich weiter.

Mein Fazit: Für den Facheinzelhandel beginnt derzeit das Weihnachtsgeschäft. Vielleicht. Und für einige sicher das letzte.

Bis demnächst, euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

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