Es müssen nicht immer Thin Clients sein

01.11.2001
Seit Mitte Oktober ist "Landesk Management 6.5" auf dem Markt, Intels Werkzeug zum Managen der im Unternehmen verteilten PCs. Interessierte VARs können hiermit lukrative Geschäftspartnerschaften anbahnen.

Hunderte oder gar Tausende von PCs von einer zentralen Stelle aus zu verwalten, genau dies verspricht Intels "Landesk Management Suite". Seit mittlerweile zehn Jahren bietet der Prozessorkrösus diese Software an. Deren neueste Version 6.5 zeichnet sich vor allem durch verbesserte Funktionen bei der Softwaredistribution im Unternehmen aus. So werden neue Versionen, Updates oder Patches zu Programmen nicht mehr an alle PCs einzeln verteilt, sondern nur an einen Repräsentanten der vorher vom Administrator festgelegten Subnetze.

Hierzu "pingt" die Software alle im Netz aktiven PCs an, und anhand der Antwortzeiten und weiterer im Repository gespeicherter Informationen über die Hardware wählt der Landesk-Manager einen PC aus dem Subnetz heraus. Nur Dieser erhält daraufhin die neue Software verpasst und gleichzeitig den Auftrag, diese an all seine Nachbarn im Subnetz zu verteilen.

Diese Methode reduziert den Datenverkehr in lokalen Netzen beträchtlich. Das Ganze nennt sich bei Intel "Targeted Multicasting" und macht laut Hersteller die Neukonfiguration von Routern überflüssig.

Bei mobilen Usern bestimmt der Systemadministrator ferner, ab welcher Bandbreite bestimmte Updates aufgespielt werden können. So macht es wenig Sinn, über eine 56-Kbit-Modemverbindung ein komplettes Betriebssystem neu aufzuspielen. Aktualisierungen von Antivirenprogrammen hingegen lassen sich auch über Telefonleitungen bewerkstelligen.

Directory Services als dienstbare Geister

Mit bestehenden Verzeichnisdiensten, sei es Microsofts Active Directory oder Novells NDS/Edirectory, arbeitet Landesk Management eng zusammen. So braucht sich der Systemadministrator keinen neue Datenbank für seine PC-Basis zuzulegen, sondern kann auf die in den Directory-Services gespeicherten Informationen zurückgreifen.

Der Return on Investment (ROI) tritt beim Kunden spätestens ein halbes Jahr nach Kauf der Software ein, lautet die Vorhersage von Dave Taylor, Emea-Verantwortlicher (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) der Intel-Software-Division. "Es gab aber auch schon Projekte, bei denen Kunden bereits nach zweieinhalb Monaten die Kosten für die Softwareanschaffung bereits eingespart haben."

D-VARs gesucht

Seine LAN-Verwaltungslösung vertreibt Intel ausschließlich indirekt. In Deutschland besorgen dies gerade mal fünf VARs: Corporate Software, ADA Systemhaus, Magellan Netzwerke, G+H Netzwerk Design und Matrix 42. "In den nächsten sechs Monaten wollen wir hierzulande weitere fünf VARs akquirieren", so die Vorgabe von Ralph Seinsche, bei Intel in Zentraleuropa für das Desktop-Management-Geschäft verantwortlich.

"Viele wollen unsere Produkt verkaufen, aber wir nehmen nicht jeden", so Seinsche gegenüber ComputerPartner. Gesucht sind VARs mit dezidierten Netzwerkkenntnissen, die bestimmte Umsatzvorgaben erfüllen müssen. Unter 10.000 verkauften Einzelarbeitsplatz-Lizenzen pro Jahr geht bei Intel gar nichts. Ferner müssen sich mindestens drei Mitarbeiter des Partners einer umfassenden Verkaufsschulung und technischen Trainings unterziehen.

"Wenn diese Fachleute bereits über genügend Erfahrung verfügen, können sie auch gleich an Projekte herangehen, ohne alle Kurse absolviert zu haben", schraubt der Intel-Manager seine Ansprüche an potenzielle VARs herunter. Die geforderten Lehrgängen können die Wiederverkäufer bei den Value-Added-Distributoren (VADs) Compu-shack und Microtronica absolvieren.

Die Lizenzkosten der Software belaufen sich auf 60 Dollar pro Arbeitsplatz - bei Abnahme einer 1.000-Knoten-Version. Richtig verdienen können dann die VARs vornehmlich mit zusätzlich Dienstleistungen: "Diese erbringen das Drei- bis Vierfache der reinen Lizenzerlöse", argumentiert Seinsche.

intel.com/network/products/landesk/

ComputerPartner-Meinung:

Gerade mal fünf Vertriebspartner für die "Landesk Management Suite" hat Intel hierzulan-de unter Vertrag. Diese kommen sich kaum in die Quere. Da gibt es sicherlich noch Spielraum für weitere fünf VARs. Die technischen Voraussetzungen erfüllen sicherlich viele Kandidaten. Woran es allerdings hapern könnte, ist die ehrgeizige Umsatzvorgabe von Intel. Software für 10.000 Knoten jährlich verkauft man nicht so im Vorbeigehen. Hier sollte Intel mit Marketingmaßnahmen den Partnern unter die Arme greifen. (rw)

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