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"Es muss auch einen Weg zurück aus der Cloud geben"

02.07.2012

CP: Welche Kriterien sind für Endkunden hierzulande bei der Wahl der Virtualisierungs-Plattform entscheidend?

Martin Niemer, Martin Niemer, Solution Manager CEMEA VMware
Martin Niemer, Martin Niemer, Solution Manager CEMEA VMware
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Martin Niemer: Das Hauptkriterium ist sicherlich die Zuverlässigkeit der Lösung, da es sich um einen sehr kritischen Teil der Infrastruktur handelt. An zweiter Stelle sehen wir gerade heute die Wachstumschancen mit der Lösung, mit der Kunden ihr Ziel in Richtung 100-Prozent-Virtualisierung erreichen können. Dafür ist ein kompletter Stack notwendig, der nicht nur Server-Virtualisierung betrifft, sondern auch Storage, Netzwerk, Management und natürlich die passenden Security-Lösungen mit einschließt. Auf der Kostenseite ist natürlich die TCO einer Lösung ein wichtiger Punkt. Entscheidend bei einem Virtualisierungsprojekt sind natürlich die Gesamtkosten in Bezug auf die zu virtualisierenden Workloads, also die Kosten pro virtuelle Maschine (VM) für die fertige Lösung.

CP: Welche Rolle spielt dabei die Überlegung, ob und inwiefern der Plattformanbieter Cloud-basierte Dienste und Anwendungen integrieren kann?

Niemer: Es gibt hier grundsätzlich unterschiedliche Ansätze: Kunden sehen klar die Vorteile, Cloud-Bursting zu nutzen, oder gezielt einzelne Workloads in die Cloud zu bringen. Zwei Dinge sind jedoch entscheidend: Es muss eine transparente und durchgängige Lösung sein. Das heißt, es muss ein durchgängiges Management vorhanden sein, dass keine Unterschiede zwischen Workloads im eigenen Rechenzentrum und der Cloud macht, und die Workloads müssen natürlich transparent verschoben werden können, sprich: Es muss nicht nur einen Weg in die Cloud, sondern auch wieder zurück ins eigene Rechenzentrum geben. Analysten gehen davon aus, dass circa 15 Prozent der Workloads in den nächsten drei Jahren in die Cloud gehen. Dies zeigt, dass das eigene Rechenzentrum nach wie vor eine hohe Bedeutung haben wird.

CP: Welche Rolle spielt die Frage nach der Quell-Offenheit der Hypervisoren für Endkunden?

Niemer: Unserer Meinung nach ist die Quelloffenheit keine entscheidende Frage. Wichtiger sind Standards, die es ermöglichen, Workloads zwischen Systemen zu migrieren, deswegen haben wir uns sehr für die Verbreitung von OVF (Open Virtualization Format) als offenen Standard für virtuelle Maschinen eingesetzt.

CP: Erkennen Sie eine Tendenz, dass Anwender die Hypervisor-Plattform wechseln?

Niemer: Wir sehen hier keine Trendwende. Viele Kunden setzen gezielt mit ihrer Private-Cloud-Strategie ein Gegengewicht im Rechenzentrum zu Herstellern wie Microsoft. Das Design einer Private Cloud ist auf Skalierung ausgelegt von IT-Ressourcen - sei es Soft- oder Hardware, Storage, Rechenpower etc.

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