Es muss nicht immer Grau sein

10.04.2003
Mit in Lifestyle Schwarz designten Gehäusen will das kanadische Unternehmen Antec Abwechslung in das langweilige Computer-Beige bringen. Neben der Farbe hat das Gehäuse aber noch mehr Features zu bieten. ComputerPartner hat sich ein Top-Modell, das Sonata, genauer angesehen.

Das Sonata-Gehäuse von Antec fällt sofort durch seine glänzend schwarz lackierte Oberfläche auf. Die Laufwerksschächte sind durch eine abschließbare Frontblende, in mattem Schwarz gehalten, verschlossen. Ein cleverer Schachzug des Herstellers, denn die meisten Einbaugeräte, wie Brenner oder DVD-Laufwerke, sind immer noch mit in Computer-Beige gestalteten Frontplatten versehen. Schließt man die Abdeckung, so trüben jetzt keine hellen Frontblenden das Erscheinungsbild des Rechners.

Die linke Seitenwand des Gehäuses ist mit seitlichen Klapp-hebeln (abschließbar) gesichert. Die beiden zusätzlichen Schrauben an der Rückwand dienen nur als Transportsicherung, sie brauchen nach der Assemblierung nicht mehr eingesetzt werden. Die rechte Seitenwand lässt sich nicht abnehmen, sie ist an der Rückseite zudem vernietet.

Intern ist das Gehäuse sehr sauber verarbeitet. Scharfe Kanten finden sich nirgends. An der Rückwand sind Gehäuseschlitze für einen 120-Millimeter-Lüfter, der dem Gehäusekit beiliegt. Hervorzuheben sind die beiliegenden Gumminippel, die den Lüfter an der Rückseite halten. Dadurch wird eine mechanische Kopplung mit dem Gehäuse vermieden - das Lüftergeräusch kann sich nicht auf das Stahlblechgehäuse übertragen.

Festplatten werden in einen Extra-Schacht unterhalb der Laufwerke eingeschoben. Die Führungsschlitten für die maximal vier Platten gehören zum Lieferumfang. Da die rechte Seitenwand fest mit dem Gehäuse verbunden ist, kommt man von hinten aber nicht an die Festplatten heran. Problem: Die Flachbandkabel der Festplatten müssen jetzt durch recht enge ovale Schlitze gefummelt werden. Bei dünnen Serial-ATA-Kabeln der künftigen Festplattengeneration dürfte das aber recht gut funktionieren.

Gut durchdacht ist der Einbau von CD-ROM-Laufwerken und Brennern. Sie werden jeweils an zwei einzelne Führungsschienen geschraubt und dann in den 5,25-Zoll-Schacht eingeschoben. Wer kennt das nicht: Will man später ein weiteres Laufwerk einbauen, sind die sonst lose beiliegenden Führungsleisten nicht mehr aufzutreiben, und es muss gebastelt werden. Nicht so beim Sonata: Die zum Einbau notwendigen Führungsleisten sind jeweils hinter den Abdeckungen der 5,25-Zoll-Schächte geklemmt. So können sie nicht verloren gehen.

Das Netzteil leistet 380 Watt und ist damit auch für den Einsatz von größeren CPUs und Highend-Grafikkarten gut gerüstet. Der Hersteller verspricht eine besonders hohe Strombelastbarkeit der 3,3- und 5-Volt-Ausgangsspannung. Das Netzteil bietet sogar Anschlussstecker für ältere Mainbords (nicht ATX), die sich somit auch einsetzen lassen.

Während andere Hersteller bei der Kartenmontage auf Clips setzen, gibt Antec der traditionellen Befestigung der Karten am Slot-Blech den Vorzug. Zudem besitzt das Gehäuse an der Rückseite eine Stahlblechabdeckung mit teilweise vorgestanzten Ausbrüchen für Standard-Motherboards. Wer ein exotisches Board mit anderen Anschlüssen benutzen will, kann diese Stahlplatte aber auch leicht herausbrechen und eine dem Board beiliegende einsetzen.

Externe Anschlüsse

Als einer der wenigen Hersteller von PC-Tower-Gehäusen bietet Antec mit dem Sonata dem Sys-temintegrator die Möglichkeit, interne USB- und Firewire-Anschlüsse direkt an der Frontseite zu benutzen. Die Anschlüsse beim Sonata-Gehäuse sind unterhalb der Frontblende hinter einer kleinen, drehbaren Abdeckung verborgen. Ohne die große Blende öffnen zu müssen, hat der Anwender damit Zugriff auf die Buchsen. Endlich ein Hersteller, der mal mitdenkt. Denn moderne Motherboards haben schon seit langem Anschlüsse für vier oder sechs USB-Ports und einen oder zwei Firewire-Buchsen mittig auf dem Board. Bislang wurden diese mit fast einem immer zu kurzen Kabel an die Rückwand anstelle eines Slot-Blechs geführt.

Der Anschluss der dazugehörigen Kabel ist allerdings nicht ganz so einfach. Ohne Blick ins Handbuch zum Motherboard geht gar nichts. Grund: Die Hersteller der Boards haben sich noch nicht auf einen einheitlichen Standard bei der Belegung der PINs der USB-Schnittstelle geeinigt. Deshalb besitzt das Anschlusskabel intern eine Vielzahl von Steckern, die alle einzeln richtig zugeordnet werden wollen. Als weitere Besonderheit besitzt das Sonata noch einen Staubschutzfilter, der sich hinter der Frontplatte befindet. Er lässt sich mit einem Handgriff von unten her entfernen und kann so leicht gereinigt werden. Das Gehäuse ist ab sofort zu einem Preis von 135 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer zu haben.

www.antec-inc.com

ComputerPartner-Meinung

Das Gehäuse ist sehr gut durchdacht. Viele kleine Features erleichtern den Einbau der Komponenten und die spätere Bedienung des fertigen Rechners. Durch das schwarze Gehäuse unterscheidet sich der PC wohltuend vom Einheits-Grau seiner Kollegen. Und der Preis von 135 Euro ist voll gerechtfertigt, wenn man bedenkt, dass dem Kit sogar noch ein großer 120-Millimeter-Gehäuse-Lüfter beiliegt. Einziger Kritikpunkt: die zu kleinen ovalen Öffnungen für die Flachbandkabel der Festplatten. Tipp: Die zweite Seitenwand sollte auch abnehmbar gestaltet werden. Denn nur dann ist das Verlegen der Kabel ein Kinderspiel. (jh)

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