Es war einmal ... in Höchstädt

22.07.2004
In dieser Serie stellt ComputerPartner bekannte IT-Manager von ihrer unbekannten, privaten Seite vor. Dr. Andreas Herch ist Vorstand des Augsburger Systemhaus Sahl Computer AG - und hat einen historischen Roman geschrieben und verlegt.

Anno 1704, genau gesagt am 13. August, kam es vor den Toren der Stadt Höchstädt (liegt nördlich von Ulm und Augsburg) zu einer schicksalhaften Auseinandersetzung um die Zukunft des Spanischen Weltreichs. Franzosen und Bayern auf der einen, Engländer, Österreicher und andere auf der anderen Seite fochten in einem mörderischen Kampf um die Herrschaft auf dem Kontinent. Binnen weniger Stunden ließen 25.000 Soldaten ihr Leben. Es war ein Kampf, der, wie Winston Churchill später sagte, "die politische Achse der damaligen Welt veränderte".

Dreihundert Jahre später veränderte diese Schicksalsschlacht auch das Leben von Dr. Andreas Herch, Vorstand des Augsburger Systemhauses Sahl Computer AG. Und, um es genau zu nehmen, auch das seiner Frau Elke.

Kaum hatte Herch im Sommer 2002 erfolgreich in Wirtschaftswissenschaften promoviert und zum Thema "Entwicklung der strategischen Marktpositionierung für ein Systemhaus im IT-Handel" seine Doktorarbeit fertiggestellt, überkam ihn die Lust auf ein neues Projekt. Aber ein IT-freies. Da der 33-Jährige sich schon seit 25 Jahren in seiner Freizeit mit Geschichte beschäftigt und sich in diesem Jahr die dramatischen Ereignisse seiner Heimatstadt zum 300. Mal jährten, war die Sache schnell für ihn klar. Es sollte etwas Historisches sein, ein Roman, mit einem fiktiven Helden vor dem Hintergrund der realen Geschichte.

Im Winter 2002 quälte sich Herch in seiner Freizeit durch viele Kilo Schmöker. Es war tatsächlich oft eine Qual, da ein Großteil der Literatur in Altdeutsch geschrieben war.

Das ganze Jahr 2003, von Januar bis Dezember, schrieb er an dem 500-Seiten-Wälzer. Damit seine Frau Elke in dieser Zeit ihren Mann nicht nur sehen, sondern auch sprechen konnte, übernahm sie das Lektorat. Im April dieses Jahres war es dann endlich so weit: Tobias Melcher, schwäbischer Bauernjunge und Diener des Grafen, erblickte das Licht der Welt. Aber es war eine schwierige Geburt: Kein Verlag wollte unter diesem Zeitdruck das Buch veröffentlichen. Denn Herch hatte sich fest vorgenommen, passend zu den sommerlichen Festlichkeiten in seiner Heimatstadt das Buch zu präsentieren.

Ganz nach dem Motto "Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen" beschloss er, das Buch selbst zu verlegen. Gemeinsam mit einer Augsburger Druckerei und einem begeisterungsfähigen Grafiker stemmte Herch in Rekordzeit das Projekt. Seit dem 1. Juli liegt das Taschenbuch vor, und zahlreiche Kollegen haben es schon gekauft, um mit eigenen Augen zu sehen, was ihr Vorstand da so zustande gebracht hat.

Einem breiteren und unvoreingenommeneren Publikum stellt Herch sein Buch am 23. Juli während eines Leseabends im ehrwürdigen Rittersaal des Schlosses Höchstädt vor. Herch hofft auf gute Resonanz in seiner Heimatstadt, vor allem während der Festwoche vom 8. bis 13. August, wenn über 30.000 Gäste zu den Umzügen und Festlichkeiten erwartet werden. "Da erwacht neben dem Literaten eben auch der alte Verkäufer in mir!"

Der Diener des Grafen

ISBN: 3-937034-16-1

Umfang: Taschenbuch - 500 Seiten

Preis: 11,90 Euro

Bestelladresse: www.dienerdesgrafen.de

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