Eaton auf dem Systemhauskongress "Chancen 2017"

"Es werden sich völlig neue Partnermodelle entwickeln"

Regina Böckle durchforstet den Markt nach Themen, die für Systemhäuser und Service Provider relevant sind - oder es werden könnten - und entwickelt dazu passende Event-Formate.
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen lässt einst komplett getrennte Bereiche zu einer Einheit verschmelzen. Dadurch entstehen auch für Systemhäuser ganz neue Geschäftsmodelle. Eaton-Manager Kosmas Steinke zeigt auf dem Systemhauskongress, wie diese aussehen können.

Der Systemhauskongress widmet sich dieses Jahr dem Leitthema "Die Digitale Transformation meistern". Was sind Ihrer Meinung nach die wesentlichen Veränderungen, die für Systemhäuser mit der digitalen Transformation einhergehen?

Kosmas Steinke, Team Leader IT Channel Power Quality bei Eaton
Kosmas Steinke, Team Leader IT Channel Power Quality bei Eaton
Foto: Eaton

Kosmas Steinke: Die Fähigkeit, in Prozessen zu denken ist einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für geschäftlichen Erfolg im digitalen Wandel. Bei vielen Projekten wird es zunächst darum gehen, Prozesse zu identifizieren, die durch Digitalisierung auch sinnvolle Mehrwerte für den Kunden schaffen. Beispielsweise durch das Eliminieren von ineffizienten Offline-Prozessen, unnötigen Stand- und Rüstzeiten oder durch die Verbesserung der Logistik.

Die IT-Branche hat in den vergangenen zehn Jahren sehr viele tiefgreifende Umbrüche durchlebt - sowohl im Hinblick auf die Technologie, als auch auf die Vertriebs- und Wertschöpfungsketten. Was unterscheidet diese Veränderungen so gravierend von der aktuellen Entwicklung?

Steinke: Mit dem digitalen Wandel verschmelzen ehemals komplett getrennte Bereiche zu einer Einheit. Durch die untrennbare Verbindung von Prozessen, Hardware und Software entstehen ganz neue Geschäftsmodelle. Nur wer diese Bereiche überblicken und sinnvolle Synergien entwickeln kann, wird in diesem komplexen Markt erfolgreich sein. Aufgrund der fachlich hohen Anforderungen werden sich zwangsläufig auch völlig neue Partnermodelle entwickeln. Sowohl auf Ebene der Hersteller als auch in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Systemhauspezialisten.

Welche Chancen eröffnen sich für Systemhäuser durch diese Veränderungen?

Steinke: Die Chancen sind vielfältig. Zwischen Produktionsebene und ERP-System entstehen letztlich völlig neue dezentrale IT-Infrastrukturen. Diese müssen zuverlässig und effizient mit Energie versorgt, physikalisch überwacht und abgesichert werden. Insbesondere für Eaton-Partner ergeben sich so also interessante Geschäftsmodelle, die Produktionsebene und IT-Welt miteinander verbinden.

Was zeichnet Ihrer Ansicht nach das "ideale Systemhaus" der Zukunft aus?

Steinke: Das ideale Systemhaus kennt seine Stärken - aber auch seine Schwächen. Bis auf einige Ausnahmen werden nur die wenigsten Systemhäuser alle Aspekte der Digitalisierung mit eigenem Know-how abdecken können. Hier ist es entscheidend, mit den richtigen Herstellern zusammenzuarbeiten. Als einer der führenden Anbieter von Automatisierungstechnik ist Eaton in der Lage ganzheitliche Projekte zu realisieren, die die Welt der IT mit der Ebene der OT - also der Operation Technology - verbinden. Für unsere Systemhauspartner ergibt sich hieraus ein sehr umfassender Beratungsansatz, den wir als Hersteller auch entsprechend unterstützen möchten.

Was müssen Systemhäuser Ihrer Meinung nach tun, um diese Chancen zu ergreifen?

Steinke: Den Kunden und seine Bedürfnisse sehr genau verstehen und sich im komplexen Themenfeld des digitalen Wandels auf die eigenen Stärken und Erfahrungsfelder konzentrieren.

Was ist Ihr Kernanliegen, das Sie auf dem Systemhauskongress adressieren möchten?

Steinke: Mit dem digitalen Wandel entstehen im Rahmen des Edge-Computing völlig neue IT-Strukturen. Als Spezialist für energieeffiziente Stromversorgung bietet Eaton heute schon intelligente Produkte, die den zuverlässigen Betrieb von verteilten Data-Center-Architekturen stark vereinfachen und kosteneffizienter machen. Power-Management-Lösungen wie der Intelligent-Power-Manager beispielsweise, ermöglichen die Automatisierung und zentrale Überwachung der IT-Stromversorgung über mehrere Standorte hinweg und bilden damit ein Grundelement für die reibungslose Digitalisierung von Geschäftsprozessen.

Warum ist gerade dieses Thema so wesentlich für den künftigen Geschäftserfolg von Systemhäusern, Service Providern und ISVs?

Steinke: Es macht keinen Sinn, Prozesse zu digitalisieren und dabei die Energieversorgung der zugrundeliegenden IT-Infrastruktur außer Acht zu lassen. Wenn Prozesse smarter werden sollen, muss auch die Energieversorgung ein Stück weit smarter werden. Ansonsten kann es schnell passieren, dass die durch die Digitalisierung erzielten Kosteneinsparungen von unnötigen Energie- oder Komplexitätskosten annulliert werden.

Wie unterstützen Sie Reseller dabei, diese Herausforderungen zu meistern?

Steinke: Wir unterstützen unsere Reseller mit einem umfassenden Partnerprogramm und legen dabei großen Wert auf persönliche Vor-Ort-Beratung und Projektbegleitung. Außerdem bieten wir unterschiedliche Mehrwert-Services an, die den Betrieb und die Verwaltung von Stromversorgungsinfrastrukturen stark vereinfachen. Dazu gehört beispielsweise unser SmartQmmunicator-Dienst, der die weltweite Fernüberwachung von USV-Systemen über ein lokales Eaton-Kommunikationscenter ermöglicht.

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