EU deckelt Stromverbrauch im Standby

08.07.2008
BRÜSSEL (Dow Jones)--Elektrogeräte müssen künftig im Bereitschaftsmodus Strom sparender arbeiten als bisher. Die EU-Mitgliedstaaten beschlossen jetzt gesetzliche Obergrenzen für den Standby-Energieverbrauch in Haushalten und Büros. Demnach dürfen ab 2010 Computer, Fernseher, Mikrowellen- oder Faxgeräte im Standby nicht mehr als ein Watt (zwei Watt bei Informationsdisplays) verbrauchen. Ab 2013 darf es nur noch jeweils die Hälfte sein. Derzeit liegen die Geräte teilweise deutlich darüber.

BRÜSSEL (Dow Jones)--Elektrogeräte müssen künftig im Bereitschaftsmodus Strom sparender arbeiten als bisher. Die EU-Mitgliedstaaten beschlossen jetzt gesetzliche Obergrenzen für den Standby-Energieverbrauch in Haushalten und Büros. Demnach dürfen ab 2010 Computer, Fernseher, Mikrowellen- oder Faxgeräte im Standby nicht mehr als ein Watt (zwei Watt bei Informationsdisplays) verbrauchen. Ab 2013 darf es nur noch jeweils die Hälfte sein. Derzeit liegen die Geräte teilweise deutlich darüber.

Die strengeren Grenzwerte lägen nahe an jenen Werten, die mit der besten verfügbaren Technik erreicht werden könnten, teilte die Europäische Kommission am Dienstag mit. Sie verspricht sich von der neuen Regelung eine Senkung des Stromverbrauchs um fast 75% bis 2020. Die Einsparungen entsprächen dem jährlichen Stromverbrauch Dänemarks. Außerdem würden dadurch im Jahr 14 Mio t Emissionen an Kohlendioxid vermieden, hieß es weiter. Weil viele der Produkte weltweit verkauft würden, seien zudem mit weiteren Einsparungen zu rechnen.

Die Standby-Vorgabe ist die erste Verordnung, die die Mitgliedstaaten im Rahmen der Ökodesign-Richtlinie auf Vorschlag der Kommission hin beschlossen haben. Ziel des Gesetzes ist es, durch Konstruktion und besseres Design die Umweltbelastungen eines Geräts über den gesamten Lebenszyklus zu mindern. Dazu werden allgemeine und spezifische Ökodesign-Anforderungen gemacht. Im Falle der Standby-Schaltungen soll dies im Laufe des Jahres geschehen, sofern das Europäische Parlament keine Einwände erhebt.

Nach Einschätzung von Energiekommissar Andris Piebalgs werden die Stanby-Vorgaben einen "konkreten Beitrag zur Erreichung der Energieeffizienz- und der Klimaschutzziele der EU" liefern. Außerdem würden die Stromkosten für den Bürger gesenkt. Im Zuge der Ökodesign-Richtlinie lässt die EU-Kommission derzeit über 20 Produktgruppen auf einen sparsameren Verbrauch hin untersuchen, darunter Fernseher, Wasserboiler, Ladegeräte, Computer, Waschmaschinen sowie Straßen- und Bürobeleuchtung. Auch herkömmliche Glühbirnen stehen zur Disposition. Vorgaben dazu sollen in den kommenden Monaten folgen.

Der Beschluss ist mit der Industrie und anderen Interessengruppen abgestimmt. Umwelt- und Verbraucherschützer haben die Begrenzung des Stromverbrauchs im Standby-Betrieb zwar begrüßt. Sie kritisieren aber, dass kein komplettes Verbot dieser Strom fressenden Funktion erlassen und ein einfach eine Ausschalttaste vorgeschrieben wird.

DJG/dmt/ang/hab

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