EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen T-Mobile und Vodafone

11.02.2005
Mit einem Kartellverfahren gegen die Mobilfunkanbieter T-Mobile und Vodafone versucht die EU-Kommission, Licht in die Gebühren zu bringen, die die beiden Anbieter hierzulande von ausländischen Anbietern verlangten.

Mit einem Kartellverfahren gegen die Mobilfunkanbieter T-Mobile und Vodafone versucht die EU-Kommission, Licht in die Gebühren zu bringen, die die beiden Anbieter hierzulande von ausländischen Anbietern verlangten.

Wie die Behörde am gestern mitteilte, sollen die beide Unternehmen von diesen zu hohe Roaming-Gebühren verlangt haben. Diese Gebühren werden jedes Mal fällig, wenn ausländische Kunden in Deutschland die Netze von T-Mobile und Vodafone benutzen. Die Kommission hat den Verdacht, dass T-Mobile und Vodafone eine Monopolstellung (gemäß Artikel 82 des EG-Vertrages über den Missbrauch von Monopolmacht) ausnutzen.

T-Mobile habe "zwischen 1997 und wenigstens Ende 2003 seine beherrschende Stellung auf dem deutschen Markt der Erbringung internationaler Roamingdienste an Großabnehmer über sein eigenes Netz missbraucht", so die Behörde. "Der Missbrauch bestand darin, dass den euro-päischen Mobilnetzbetreibern unbillige, über-höhte Anbietertarife berechnet wurden. Hinsichtlich der von Vodafone von Anfang 2000 bis zumindest Ende 2003 berechneten Anbietertarife ist die Kommission zu den gleichen Schlussfolgerungen gelangt."

Beide Anbieter bestätigten den Eingang entsprechender Anfragen aus Brüssel. Während ein Sprecher von Vodafone D2 in Düsseldorf erklärte, dass die EU-Anfragen geprüft und in angemessener Zeit beantwortet würden, wies ein Sprecher von T-Mobile in Bonn die Vorwürfe als "unbegründet und nicht nachvollziehbar" zurück. Nicht T-Mobile, sondern die ausländischen Netzbetreiber seien für die Preise verantwortlich. Außerdem habe die Telekom-Tochter die umstrittenen Roaming-Gebühren in den letzten Jahren bis zu 50 Prozent gesenkt. (wl)

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