EU-Osterweiterung bringt Hynix ins Schwitzen und den DRAM-Markt in Unruhe

30.04.2004
Morgen ist es soweit, dann treten mit Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, der Slovakischen Republik, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern zehn neue Staaten offiziell der EU bei. Doch nicht überall herrscht eitel Freude darüber.

Morgen ist es soweit, dann treten mit Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, der Slovakischen Republik, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Zypern zehn neue Staaten offiziell der EU bei. Doch nicht überall herrscht eitel Freude darüber.

Für den koreanischen Speicherriesen Hynix zum Beispiel bedeutet das, dass der von der Europäischen Gemeinschaft verhängte Strafzoll gegen die in Korea hergestellten Produkte von 34,8 Prozent jetzt auch auf die neuen Beitrittsländer ausgeweitet wird. Hintergrund der rigiden Maßnahme sind Vorwürfe staatlicher Beihilfen.

Im selben Monat noch wird der US-amerikanische Strafzoll von 44,7 Prozent gegen Hynix wirksam. Und das bedeutet, dass der koreanische Hersteller seine Allokation ändern muss, was den ohnehin schon angespannten Weltmarkt für DRAMs weiter unter Druck setzen könnte.

Das DRAM-Angebot in den Spotmärkten dürfte sich leicht verbessern, während vertraglich geregelte Lieferungen zurückgehen könnten, heißt es auf Industriekreisen. Siemens-Ableger Infineon Technology hätte somit Schwierigkeiten, die Nachfrage europäischer PC-OEMs zu bedienen, denn Infineon-Chips gelten in Westeuropa nach wie vor als erste Wahl.

Um um die Strafzölle herumzukommen, hält sich Hynix nach eigenem Aussagen offen, die DRAM-Produktion im US-amerikanischen Oregon auszuweiten. Branchenkenner schätzen, dass Hynix zehn Prozent seiner DRAM-Produkte nach Osteuropa verkauft. Hynix selbst wollte die Zahl aber weder bestätigen noch dementieren. (kh)

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