Euro

06.10.1999

FRANKFURT: Eigentlich sollte man meinen, daß sich vor allem Internetsurfer bei ihren digitalen Einkäufen über eine Abrechnung in Euro freuen würden. Die Praxis zeigt allerdings wie so oft ein anderes Bild. Obwohl die Banken und einige europaweit agierende Unternehmen schon seit fünf Monaten rechnerisch auf den Euro umgestellt haben, spielt er immer noch eine Nebenrolle - auch im Netz der Netze, wie das Fachsymposium "Euroland im Internet" während der Infobase 99 festgestellt hat.Joachim Rabe, Managing Director des Webvermarkters Ad pepper media, hat auf seiner Preisliste im Web den Euro an prominenter Stelle

plaziert. "Dennoch", so resümiert er, "wird der Euro selten angeklickt."

Christian Rhino, E-Commerce-Beauftragter der Deutschen Bank, sieht den Grund bei den Clearingstellen der Kreditkartenstellen, die bei Transaktionen immer noch in Landeswährung abrechnen. Für Rabe dagegen "fehlt der Leidensdruck" bei den Surfern. Er sieht den Siegeszug des Euro erst dann, wenn die Umstellung komplett vollzogen ist - also im Jahr 2002.

Auch in der harten Realität muß die neue europäische Währung mit massiven Vorbehalten kämpfen. Auf dem Devisenmarkt sinkt der Euro von Woche zu Woche, und Insider sehen längst noch kein Ende des Sturzflugs. (gn)

Web-Vermarkter Ad Pepper Media gibt den Euro als Zahlungsvariante an oberster Stelle an. Dennoch wird er selten genutzt.

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