Europäer im Börsenfieber

25.05.2000

1,85 Millionen Online-Accounts für Börsengeschäfte gab es Ende 1999 in Europa. Während es zum Jahreswechsel bereits 4,4 Millionen solcher Trading-Zugänge sein sollen, rechnen die Markforscher von IDC im Jahre 2003 bereits mit 16,8 Millionen. "Europa ist nun in der Situation eines rapiden Wachstums von Börsen-Accounts", betont Luisa Bordoni, Vice President IDC für die europäischen Vertikalmärkte, und beschreibt gleichzeitig die aktuelle Situation der Anbieter von Börsengeschäften via Internet: "Dies bedeutet, dass sich Trading-Anbieter während dieser Phase einen möglichst großen Marktanteil sichern müssen, um sich langfristig behaupten zu können."

Im Rahmen der Studie untersuchten die Analysten unter anderem die länderspezifischen Eigenheiten des schwedischen, deutschen sowie englischen Marktes. Denn: Wer den Markt genau kennt, kann auch Kunden für sich gewinnen.

So boomt beispielsweise das Online-Brokerage in Schweden. Nicht ohne Grund, denn Schwedens Wirtschaft steht momentan sehr gut da. An diesen wirtschaftlichen Aufschwung hängen sich die Online-Broker an, stellten die Marktforscher fest. Inzwischen können die Schweden ihre Börsengeschäfte über zehn reine Online-Broker abwickeln.

Süffisant lassen sich die Marktforscher über den deutschen Markt aus: "Obwohl die Deutschen gewöhnlich konservative Anlageformen bevorzugen, zeigen sie gegenüber Discount-Brokern ein erstaunliches Interesse." Genau deshalb prognostizieren die Analysten von IDC, dass der deutsche Trading-Markt in Europa am schnellsten wachsen werde.

Dagegen geben sich die Engländer schon jetzt risikofreudiger. Die Marktforscher vermuten, dass dies mit der großen Begeisterung der Briten für das Internet zusammenhänge, auch wenn der Trading-Markt entgegen den Erwartungen etwas langsamer wachse. Zumal die Deutschen gewohnt seien, elektronische Kanäle wie BTX auf ihrem PC zu benutzen, erklären die Analysten. (mm)

www.idc.com

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