Europäische IT-Hersteller sind nur zweitklassig

07.12.2005
Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft KPMG und der Economist Intelligence Unit unter 126 CIOs und IT-Managern großer Unternehmen verschiedener Branchen hat ergeben, dass europäische IT-Hersteller im globalen Vergleich nicht nettbewerbs- und innovationsfä-hig sind.

Eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Economist Intelligence Unit unter 126 CIOs und IT-Managern großer Unternehmen verschiedener Branchen hat ergeben, dass europäische IT-Hersteller im globalen Vergleich nicht nettbewerbs- und innovationsfähig sind. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis ist laut Umfrage schlechter als in Nordamerika und Asien.

Europäische Hersteller erhalten beim Thema "Wettbewerbsfähigkeit" auf einer Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark ausgeprägt) nur 5,9 Punkte. In Nordamerika hingegen erreichen die Unternehmen 6,6, asiatische Hersteller sogar 6,7 Punkte. Deutlicher ist Unterschied bei der Frage nach der "Preisgestaltung". Die Europäische IT-Industrie erreicht hier nur 4,9 Punkte, während Nordamerika mit 6,4 und Asien mit sogar 8,0 Punkten in Front liegen. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis ein ähnliches Bild: Europa 5,5 Punkte, Nordamerika 6,4 Punkte, Asien 7,4 Punkte.

Für die Zukunft sagen 80 Prozent der CIOs einen Preisverfall für IT-Produkte und -Dienstleistungen voraus. Ferner glauben sie, dass vor allem die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Dienstleistungs-, Hard-, Software- und Mikroelektronik-Anbieter schwindet. Verbessern werde sich lediglich die Lage von Mobilfunkgeräteherstellern und Anbietern von Enterprise Software.

Für Bruno Wallraf von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Deutschland ist das Ergebnis der Studie ein eindeutiges Warnsignal. Zwar gebe es bei den Konsumenten einen Hang zu regionalen Anbietern, diese Loyalität stoße beim Preis jedoch an ihre Grenzen, analysiert Wallraf. Um der Misere zu entgehen, müssen sich nach Ansicht der KPMG die europäischen Unternehmen darauf konzentrieren, "exzellenten Service" anzubieten. Auch Partnerschaften mit asiatischen IT-Unternehmen seien eine Möglichkeit, konkurrenzfähig zu sein. "Europa kann im IT-Bereich mittel- wie langfristig nur bestehen, wenn die europäische IT-Industrie massiv in Forschung und Entwicklung investiert, um die Spitze technologischen Fortschritts zu repräsentieren.", sagt Bruno Wallraff. (bb)

Zur Startseite