Europäische Manager schimpfen auf IT-Abteilungen

18.10.2007
Von Gabi Nehls
Die IT-Abteilungen der Unternehmen unterstützen das Management zu wenig bei der Umsetzung der Unternehmensziele. So lautet die Anklage, die laut einer Umfrage der Management-Beratung A.T. Kearney, aus den Führungsetagen europäischer Unternehmen kommt.

Die IT-Abteilungen der Unternehmen unterstützen das Management zu wenig bei der Umsetzung der Unternehmensziele. So lautet die Anklage, die laut einer Umfrage der Management-Beratung A.T. Kearney, aus den Führungsetagen europäischer Unternehmen kommt. Die unternehmenseigene IT bremse das Umsatzwachstum jährlich um rund sechs Prozent. Dies bedeute allein in Deutschland rund 50 Millionen Euro weniger Umsatzsteigerung. Die unzufriedenen Manager bemängeln vor allem zu lange Reaktionszeiten auf Anfragen, inkonsistente Daten sowie fehlende Transparenz über den konkreten Nutzen der IT.

Die Verfasser der Studie sehen die Schuld allerdings nicht allein bei den IT-Abteilungen. "In den meisten Fällen sind die Anforderungen an die IT im Sinne der strategischen Unternehmensziele noch nicht ausreichend formuliert", relativiert Dr. Marcus Eul, Partner bei A.T. Kearney die Anschuldigungen. Die Studie habe ergeben, dass 76 Prozent der befragten Manager die IT-Projekte nicht nach dem Gesichtspunkt des tatsächlichen Nutzens für das Unternehmen bewerten. "Lediglich jedes vierte Unternehmen evaluiert den tatsächlichen Mehrwert seiner IT-Projekte", sagt Eul.

Zudem integrieren nur 19 Prozent der befragten Führungskräfte die unternehmensinterne IT bereits in die Strategiephase von Wachstumsprojekten. Die meisten Unternehmen ziehen sie erst zu einem Projekt hinzu, wenn die Planungsphase bereits abgeschlossen ist (33 Prozent) oder gar erst, wenn die eigentliche Implementierung ansteht (19 Prozent).

Der Lösungsvorschlag von A.T. Kearney nimmt sowohl Manager als auch IT-Verantwortliche in die Pflicht. Die IT-Abteilungen der europäischen Unternehmen müssen anfangen, ein unternehmerisches Verständnis zu entwickeln. Dies können sie aber nur, wenn die Führungsebene der Unternehmen die IT von Beginn an in die strategische Planung mit einbezieht. Weitere Informationen unter: www.atkearney.de (gn)

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