Everware Computer GmbH setzt auf eigene PC-Marke

06.04.1999

POHLHEIM: Wer als Distributor neben den "Großen" im Markt bestehen will, muß sich schon etwas einfallen lassen. Everyware scheint zu wissen, wie das geht."Trotz der starken Tendenz zu einigen wenigen Global Playern und den dazugehörigen Stilblüten wie die letzte CHS-Bilanz war 1998 das beste Jahr für unser Unternehmen", verkündet stolz Joachim Lenz, Geschäftsführer der Everyware Computer GmbH in Pohlheim bei Gießen. Sein Unternehmen erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 106 Millionen Mark, für 1999 sind 150 Millionen Mark angepeilt.

"Wöchentlich gehen bei uns mehr als 100.000 Komponenten und über 300 Rechner über den Ladentisch", erzählt Lenz weiter. Modems und

Drucker gehören ebenso zum Angebot wie Netzwerkzubehör und Komplettsysteme - und alles stammt von Markenherstellern.

Daneben versucht der Großhändler, sich mit ungewöhnlichen Aktionen von der Konkurrenz abzuheben. "So bieten wir beispielsweise als einer der ersten Distributoren Multimedia-PCs mit serienmäßig eingebautem DVD-Laufwerk und Mpeg-Karte an", wirbt Lenz.

Erfolg mit eigener PC-Marke

Neben der Distribution setzt Everyware auf die eigene PC-Hausmarke namens "Everconnect". Von dieser sind im vergangenen Jahr 16.000 Stück ausgeliefert worden, dieses Jahr sollen es 21.000 Einheiten werden. Der Fachhändler kann sich die Komponenten für diese PCs mit Hilfe einer entsprechenden Software, dem "PC-Online-Konfigurator", selbst auswählen - und bekommt prompt per Fax oder E-Mail ein Angebot zugesandt.

"Alle Bausteine sind immer vorrätig und EMV-geprüft", verspricht der Geschäftsführer. Die bestellten Geräte würden nach drei Tagen fertig montiert ausgeliefert. Bevor dies geschieht, müssen sie sich jedoch erst einer Prüfung auf Herz und Nieren im Labor des Distributors unterziehen. "Leider legen etliche Händler aber noch zu wenig Wert auf Qualitätsmerkmale wie gesicherte Funktionstüchtigkeit und überprüfte CE-Konformität. Vielmehr ist bei vielen allein der Preis ausschlaggebend", bedauert er. Es seien hauptsächlich die EDV-Verantwortlichen in Verwaltungen oder Systemhäusern, für die qualitative Produkteigenschaften eine Rolle spielten.

Waren bedürfen der Logik

Das Warenlager von Everyware erstreckt sich über 1.000 Quadratmeter. Mit Hilfe der EDV-gesteuerten Logistik können bis 18 Uhr bestellte Waren noch am gleichen Tag versandt werden. "Das gilt auch für Großbestellungen von vielen hundert Komponenten", so Lenz. Des weiteren könnten sich die Händler bei Bedarf beraten lassen und an Schulungen teilnehmen.

Lenz begann sein Geschäft vor sieben Jahren in einer Garage. Heute zählt die Firma 30 Mitarbeiter - und ein Ende der Expansion ist bislang nicht abzusehen: So will der Großhändler in den nächsten zwei Jahren in einen Neubau mit 3.000 Quadratmetern Lagerfläche umziehen. (via)

Everyware-Geschäftsführer Joachim Lenz beklagt: "Viele Händler legen auf Qualität noch zu wenig Wert."

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