25 Jahre ADN

Exklusivinterview mit ADN-Gründer Hermann Ramacher

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.

ADN wird international

Hermann Ramacher, geschäftsführender Gesellschafter der ADN Group: "Ich sehe gute Möglichkeiten in den nächsten Jahren in Skandinavien, Frankreich und Italien das ADN-Business-Modell 'step by step' zu exportieren".
Hermann Ramacher, geschäftsführender Gesellschafter der ADN Group: "Ich sehe gute Möglichkeiten in den nächsten Jahren in Skandinavien, Frankreich und Italien das ADN-Business-Modell 'step by step' zu exportieren".
Foto: ADN

channelpartner.de: Viele VADs agieren international, ADN ist nach wie vor nur im deutschsprachigen Raum tätig, bleibt es dabei?

Ramacher: Einer stärkeren Internationalisierung unseres ADN-Businesses stehe ich absolut offen gegenüber. Zahlreiche Distributoren sind heute bereits international breit aufgestellt. Das können wir mit eigener Kraft "ad hoc" nicht möglich machen. Allerdings sehe ich gute Möglichkeiten in den nächsten Jahren in Skandinavien, Frankreich und Italien das ADN-Business-Modell "step by step" zu exportieren.

Nach wie vor gibt es zahlreiche weltweit marktführende IT-Hersteller sowie innovative "Silicon Valley Startups", die es bevorzugen, mit landesführenden VADs zusammen zu arbeiten, weil sie auf die länderspezifischen Reselling-Gegebenheiten deutlich individueller eingehen können, als manch ein weltweit agierender Distributor es tun kann. Ein marktrelevanter Mix bei der Distributionsauswahl für ein Land kann ebenfalls Sinn machen: als Hersteller arbeitet man mit ausgewählten weltweit agierenden Distributoren und mit landesführenden VADs als "local heroes" zusammen. Beispiele dafür gibt es genug.

channelpartner.de: Was ist denn Ihrer Meinung nach der USP eines lokalen VADs?

Ramacher: Nicht zuletzt hat er einen besseren (persönlichen) Zugang zu den VARs (Value Added Reseller), Systemhäusern, Managed Service Providern, Softwarehäusern und kann schneller für disruptive Technologien und Cloud Services-Partner rekrutieren und enablen als ein Broadliner. Wir können schneller für unsere Technologie-Partner Marktpartner gewinnen und ins Business bringen. Unser time-to-market-Modell baut auf Kompetenz, Tempo und langjähriger Win-to-Win Partnerschaft mit vielen Resellern in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf.

channelpartner.de: 25 Jahre ADN, was sind nun Ihre Zukunftspläne, Herr Ramacher?

Ramacher: Die unternehmerische Arbeit macht mir nach wie vor viel Spaß! Das Geschäft entwickelt sich sehr positiv weiter. Seit 25 Jahren sind wir stets Jahr für Jahr gewachsen und wir werden die Halbe-Milliarde-Umsatz-Marke 2019 knacken! Das hält einen natürlich frisch.

Seit Monaten arbeite ich daran, die Führungsaufgaben auf mehrere Schultern in der ADN Group zu verteilen. Das fällt nicht schwer, weil in unseren sieben Business Units hervorragende Mitarbeiter tätig sind. Sie werden zukünftig "step by step" weitergehende Management-Aufgaben übernehmen. Das klappt jetzt schon sehr gut!

Ich persönlich werde das Tagesgeschäft weitestgehend beobachtend unterstützen und mich mehr auf die strategische Ausrichtung der ADN Group konzentrieren. Das ist kein Rückzug, sondern eine notwendige Fokussierung. Jedenfalls glaube ich nicht, dass ich mit 77 noch hier auf dem Bürostuhl sitze und versuche, Tag und Nacht an der Umsatzschraube zu drehen.

Zur Startseite