Der Faktor Mensch ist entscheidend

Experte mit Methodenkenntnis wichtiger als schickes Tool

15.10.2009

Tool-verliebte Unternehmen

BI-Produkte werden nach Erfahrung von Experten manchmal unüberlegt eingekauft. Manche Einkäufer lassen sich bei Verkaufsshows zu Produkten hinreißen, die bunte und bewegte Bilder und Grafiken produzieren und ´selbstverständlich´ alle Daten der Welt verarbeiten können. Dabei wird leider meist verschwiegen, dass die notwendige Integration komplexer Unternehmensdaten zu einem sinnvollen BI-Datenmodell keines Falls trivial ist und nicht durch den Einsatz von Tools geleistet werden kann. "Die Unternehmen kaufen Tools, ohne sie mit den innerbetrieblichen technischen und fachlichen Gegebenheiten abzustimmen", sagt Taag.

Schwachstelle Qualitätskontrolle

Business-Intelligence-Experten haben die Aufgabe aus riesigen, oft unüberschaubaren und scheinbar kaum kompatiblen Datenmengen hoch verdichtete Kennzahlen zu erzeugen. Der BI-Experte muss viele Daten bündeln, zueinander in Beziehung setzen und passende Datenmodelle erstellen. "Bei diesen hochkomplexen Vorgängen können sich leicht Fehler einschleichen. Eine äußerst gründliche Qualitätskontrolle ist deshalb enorm wichtig. "Die Qualitätskontrolle kann bis zu 50 Prozent des gesamten Projekts einnehmen", sagt Bisping.

Entsprechende Vereinbarungen müsse der BI-Freiberufler mit dem Kunden treffen, damit er das BI-Projekt "in time und budget" abschließe. Die Qualitätskontrolle werde aber bei der Projektplanung oft unterbewertet und dann reiche die Zeit nicht aus, um sie sorgfältig abzuschließen. Es sei daher empfehlenswert, den BI-Berater in die Projektplanung einzubeziehen, um einen realistischen Zeitplan aufzustellen.

Der Faktor Mensch ist entscheidend

Das Gros der BI-Projekte scheitert nicht an der Technik, sondern am Faktor Mensch. BIProjekte werden abteilungsübergreifend durchgeführt und eine ganze Anzahl von Controllern, CIOs und Abteilungsleitern sind involviert. Aber nicht jeder der Beteiligten ist an einer Datentransparenz wirklich interessiert. Möglicherweise "mauern" einzelne Abteilungen, oder Controller wollen ihre Berichte selbst an die Firmenspitze weiterleiten und zeigen sich wenig kooperationsbereit. Die Verantwortung für BI-Projekte sollte deshalb in der Hand von Projektsponsoren liegen, die möglichst weit oben in der Firmenhierarchie angesiedelt sind. "Nur wenn die Geschäftsführungsebene die BI-Projektleitung mit weit reichenden Privilegien ausstattet, kann das Projekt die geforderten Daten vollständig bereitstellen", sagt Taag.

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