Exportbürgschaft für jeden dritten Airbus - FAZ

11.03.2009
HAMBURG (Dow Jones)--Der europäische Flugzeughersteller Airbus braucht in diesem Jahr offenbar deutlich mehr staatliche Garantien, um sein Geschäft am Laufen zu halten und vor Ausfallrisiken zu schützen. "Zusammen mit den Engländern und den Franzosen werden wir voraussichtlich jedes dritte Flugzeug absichern", sagte Hans Janus im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Mittwochausgabe).

HAMBURG (Dow Jones)--Der europäische Flugzeughersteller Airbus braucht in diesem Jahr offenbar deutlich mehr staatliche Garantien, um sein Geschäft am Laufen zu halten und vor Ausfallrisiken zu schützen. "Zusammen mit den Engländern und den Franzosen werden wir voraussichtlich jedes dritte Flugzeug absichern", sagte Hans Janus im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Mittwochausgabe).

Janus ist im Vorstand der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG für die Exportkreditbürgschaften des Bundes ("Hermesdeckungen") zuständig. Im vergangenen Jahr seien 15% der Airbus-Auslieferungen abgesichert worden. Dass sich der Anteil im laufenden Turnus nun mehr als verdoppele, spiegele die deutlich gewachsenen Risiken in diesem Geschäft, schreibt die "FAZ".

Die Absicherung funktioniert dem Zeitungsbericht zufolge auf zwei Arten: Wenn Airbus ein Flugzeug ausliefert, hat der Hersteller eine Forderung gegenüber dem Kunden. Je nach Bonität und Herkunft des Abnehmers wächst in Krisenzeiten die Gefahr, dass die Fluggesellschaft das Fluggerät nicht oder nicht mehr ganz bezahlen kann. Gegen dieses Ausfallrisiko kann sich Airbus mit Hilfe der Hermesdeckung - und gegen Zahlung einer Prämie - weitgehend absichern. Der zweite Weg führt laut "FAZ" über die Banken. Sie stellen dem Abnehmer einen Kredit zur Verfügung. Damit zahlt dieser seine bestellten Flugzeuge. Um sich vor einem möglichen Ausfall zu schützen, beantragt die Bank eine Bürgschaft.

Vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation kommen laut "FAZ" aktuell viele Exportgeschäfte überhaupt nur noch zustande, wenn sie derart über Hermes - und damit den Bund - abgesichert werden. In der Folge könnte der Bund allerdings theoretisch zum Besitzer einer ganzen Flugzeugflotte werden. Denn wenn der Käufer umfalle und die Forderung nicht mehr begleichen könne, werde Airbus vom Bund entschädigt - und das Flugzeug, das als Sicherheit diene, lande auf dem Hof der Bundesregierung. Anschließend müsse Euler Hermes als externer Dienstleister des Bundes versuchen, das Flugzeug ohne Verlust weiterzuverkaufen, so die "FAZ".

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