Fachkräftemangel vor allem in Nischen noch ein Thema

18.09.2003
Im Vergleich zu Ende 2000 hat der akute Mangel an ITK-Fachkräften in Deutschland merklich nachgelassen. Dies geht aus einer repräsentativen Unternehmensbefragung hervor, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, durchgeführt hat.

Das ZEW befragte rund 4.500 Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten aus dem verarbeitenden Gewerbe und ausgewählten Dienstleistungssektoren in Deutschland. 2,8 Prozent der Unternehmen suchten Ende 2002 ITK-Fachkräfte zum nächstmöglichen Einstellungstermin. Das sind 3,5 Prozentpunkte weniger als im Jahr 2000 oder nur noch 14.000 statt 81.000 Stellenangebote.

Trotz des geringeren akuten Einstellungsbedarfs sieht noch immer rund ein Drittel der Unternehmen in Deutschland im unzureichenden Angebot an Fachkräften ein Hemmnis, das sie von einem stärkeren Engagement in der ITK abhält. Der Mangel an Fachkräften ist am größten in den ITK-intensiven Dienstleistungssektoren. Insbesondere in der EDV-Branche würden laut der Studie gern mehr als 14 Prozent der Unternehmen ausgewiesene Fachkräfte einstellen. Es folgen Banken und Versicherungen sowie technische Dienstleister, bei denen in jeweils gut sechs Prozent der Unternehmen ITK-Stellen nicht besetzt sind. Im verarbeitenden Gewerbe sind ITK-Fachkräfte vor allem in der Elektrotechnik gesucht: Hier sind in gut sieben Prozent der Unternehmen IT- und TK-Stellen nicht besetzt.

Die Umfrageergebnisse zeigen weiter, dass insgesamt gut ein Drittel der Unternehmen in den vergangenen beiden Jahren ITK-Profis beschäftigt und/oder Ende 2002 zum nächstmöglichen Einstellungstermin gesucht hat. Um ihren Fachkräftebedarf zu decken, nutzten diese Unternehmen in den zwei Jahren ein breites Spektrum von Maßnahmen. Am häufigsten setzten sie mit einem Anteil von 57 Prozent auf verstärkte Umschulung und Weiterbildung der Mitarbeiter. Die Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen rangierte an zweiter Stelle (54 Prozent). Knapp 52 Prozent der Unternehmen ordneten Überstunden an. Weniger attraktiv scheint die Einstellung von umgeschulten, bereits weitergebildeten Mitarbeitern (15 Prozent) und die Erhöhung der Gehaltsangebote an Bewerber (neun Prozent) zu sein.

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Auch wenn es einige Zeit dauerte, so hat doch wenigstens jedes zweite befragte Unternehmen den Wert und das Potenzial der eigenen Mitarbeiter erkannt und diese qualifiziert geschult. Ein vernünftiger Schritt, um die Wirtschaft auch unternehmensintern wieder zu stabilisieren. (go)

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